Viele Kinder haben Probleme mit der Handschrift


Lehrer beklagen die schlechten Fortschritte ihrer Schüler beim Schreiben von Hand und machen die Digitalisierung dafür verantwortlich.

Die digitale Welt macht auch vor den ganz jungen Kindern nicht Halt. Bereits 40 Prozent der Sechs- bis Neunjährigen besitzen ihr ganz eigenes Smartphone. Also Grundschulkinder. Und in der Grundschule sollen die Kids ja hauptsächlich Lesen, Rechnen und vor allem Schreiben lernen. Doch genau dort gibt es viele Defizite und, da sind sich viele Lehrer einig, das liegt auch zu großen Teilen an der Digitalisierung.
2015 haben der Deutsche Lehrerverband und das Schreibmotorik-Institut eine Umfrage unter Lehrern gestartet, nach der über die Hälfte der Jungs und 31 Prozent der Mädchen Probleme mit der Handschrift haben. Vor allem die Feinmotorik ließe zu wünschen übrig. Die Lehrer stellen fest, dass die Kinder zu wenig üben. Mehr als 50 Prozent der Lehrer gaben an, dass die zunehmende digitale Kommunikation dafür verantwortlich ist. Denn wer sich an das Tippen auf Bildschirme gewöhnt hat, für den wird das Schreiben mit einem Stift fremd.
Laut der Kinder-Medien-Studie sechs verschiedener Verlagshäuser verkrampfen viele Kinder mit einem Bleistift oder Füller in der Hand. Das Problem daran sei, dass das Schreiben für den Lernprozess essentiell wichtig sei, da jeder Buchstabe selbst geformt und auf Papier gebracht werden muss. Beim Tippen dagegen sei jeder Buchstabe gleich.
Experten raten dazu, die Kinder einfach ausprobieren zu lassen, statt zu sehr auf die perfekte Ästhetik der Schrift zu achten. Trotzdem gilt: Übung macht den Meister. Hauptsache ist aber, dass der Spaß am Schreiben lernen nicht verloren geht.

Jonas Decker

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