Damit Werbung für Kinder erkennbar wird


Von Medium zu Medium unterscheiden sich nicht nur die Inhalte, sondern auch die Werbung. Vor allem Kinder sind sich nicht immer im Klaren darüber, dass sich hinter manchen Internetseiten kostenpflichtige Angebote verbergen. Um bei jungen Mediennutzern das Bewusstsein dafür frühzeitig zu schulen, wurde 2004 die gemeinnützige Initiative Media Smart e.V. gegründet. Die Projektidee ist vielleicht nicht neu, aber erfolgreich und mittlerweile prominent.

Bei einem Besuch der Seite landen Surfer zunächst auf der Ansicht für Kinder. Darauf gibt es Lehrmodule mit dem Thema Werbung, die sich mit verschiedenen Medien, wie Fernsehen, Radio, Internet, Zeitschriften und Plakaten beschäftigen. Entsprechend erklären z.B. Inge Internet, Anne Anzeige, Paul Plakat oder Ralf Radio auf interaktive Weise, woran Werbung zu erkennen und wo sie zu finden ist.

Nach einem Klick folgt ein Bereich für Lehrer und Eltern, dort gibt es didaktische Hinweise und Anregungen und ein kostenloses Paket mit Unterrichtsmaterial.

Prinzipiell ist Mirjam Niketta, die stellvertretende Projektleiterin von Media Smart e.V., für „eine Kombination aus Aufklärung in der Schule und im privaten Umfeld.“ Neben den Modulen finden sich auch Spiele und eine Stöberkiste auf der Website. Vor allem das Thema Internetwerbung ist auf der Kinderseite stark vertreten. „Dies hängt damit zusammen, dass Internetwerbung immer alltäglicher wird und wir das Thema für sehr wichtig halten“, erklärt Frau Niketta. Deshalb nimmt dieser Bereich seit dem Relaunch im Mai diesen Jahres auch auf der Website einen besonderen Stellenwert ein. Außerdem ist ein „Mach mit“-Forum für Kinder entstanden. „Uns war es wichtig, dass die Kinder sich mit dem Thema auseinandersetzen können und dazu gehört auch Medienkritik und –gestaltung, in Form von Schreiben von Meinungen“, so das Statement der Projektleiterin. Die Kommunikation soll dabei nicht mit den Einträgen der Kinder enden, sie erhalten auf Ihre Einträge wiederum ein Feedback von Medienpädagogen.

Die Projektidee kommt aus England, wo seit 2002 eine vergleichbare Initiative existiert. Inzwischen hat sich die Idee in andere europäische Länder wie Portugal, Holland, Schweden, Ungarn und Griechenland ausgedehnt. Gegründet wurde die Initiative von werbetreibenden Unternehmen, die auch heute in Form von Mitgliedschaften die inhaltliche Arbeit der Medienpädagogen und des Expertenbeirates finanziell unterstützen. Unter anderem fördern der Bundesverband der digitalen Wirtschaft BVDW e.V., Gesamtverband Kommunikationsagenturen GWA e.V., Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM), Verband privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT) die Initiative.

Wie die Website in Zukunft aussehen wird, ist vor allem von der Entwicklung neuer Medien und den dazugehörigen Formen von Werbung abhängig. Frau Niketta denkt hierbei vor allem an personalisierte Werbung, Web 2.0 und soziale Netzwerke wie Facebook. Außerdem werden die konzeptionellen Angebote hinsichtlich Unterrichtsmaterialien ausgebaut. Kommenden Herbst läuft ein Wettbewerb für Schulklassen an, in dem sie ihren eigenen Werbespot erstellen können.

Janina Brudy

Bildquelle:
Media Smart e.V.