Wall-E – Der Letzte räumt die Erde auf: Jetzt auf DVD


700 Jahre nach unserer Zeit hat die Menschheit die Erde in Richtung Weltall verlassen. Nur einer ist zurückgeblieben: Ein kleiner, sehr niedlicher Roboter stapelt Müll zu riesigen Bergen auf. Wall-E, so der Name des Roboters, liebt Musik, hat eine Kakerlake zum Freund und sammelt mit Begeisterung Lichterketten, Würfel, und anderen Krimskrams. Dennoch ist Wall-E nicht glücklich. Er ist einsam und sehnt sich nach einer Gefährtin. Eines Tages wird ihm dieser Wunsch erfüllt.

Ein Raumschiff landet auf dem verlassenen Planeten und heraus kommt die Roboterdame Eve. Ihr Ziel: Einen Beweis zu finden, dass Leben auf der Erde noch möglich ist, denn die Menschen wollen aus dem All zurückkehren. Eve legt seltsame Verhaltensweisen an den Tag, zum Beispiel kann sie fliegen und zerstört mit ihrer Feuerpistole alles, was ihr in den Weg kommt. Trotzdem folgt Wall-E ihr und beginnt, sich in sie zu verlieben. Die beiden nähern sich an und Wall-E schenkt ihr als Liebesbeweis die letzte Pflanze auf der Erde. Leider währt das Glück nur kurz, denn das Raumschiff kehrt zurück und Eve’s Mission scheint beendet. Um seine Herzensdame nicht zu verlieren, klettert Wall-E im letzten Moment auf das Raumschiff. Das Abenteuer beginnt…

Das neueste Werk aus dem Hause Pixar steht seinen Vorgängern in nichts nach. „Findet Nemo“-Regisseur Stanton hat einen Film voller Magie kreiert, an dem sowohl Groß als auch Klein ihre Freude haben werden. Das Besondere ist, dass der Streifen in der ersten halben Stunde fast ohne Ton auskommt. Wall-E und Eve können gerade einmal ihre Namen sagen, alles andere ist nur durch ihr Verhalten ersichtlich. Das macht den Film einerseits sehr reizvoll und interessant, andererseits ist es zuweilen etwas anstrengend. Hier stellt sich auch die Frage, inwieweit Kinder die Situationen nachvollziehen können oder ob solche Art von Film für sie zu langweilig ist. Aber keine Sorge: Die Kinder werden von dem kleinen Roboter so angetan sein, dass maximales Filmvergnügen für die Kleinen garantiert ist. Leider zieht sich gerade der Anfang der Geschichte sehr in die Länge, was sich aber ab dem Moment, wo Wall-E mit ins All fliegt, ändert und der Film gewinnt an rasanter Fahrt.

Ein großer Pluspunkt des Werkes ist der süße Roboter mit all seinen Eigenarten. Hierbei ist er uns Menschen gar nicht unähnlich. Er sammelt alte Sachen, schaut Liebesfilme und ist gegenüber der Roboterdame etwas eingeschüchtert. Auch Eve verhält sich menschlich, zum Beispiel, wenn sie einen von Wall-E’s „Schätzen“ aus Versehen zerstört und das zu verheimlichen versucht. Die „richtigen“ Menschen kommen im Film weniger gut weg. Hier sind gesellschaftskritische Ansätze erkennbar. Die Menschen sind mittlerweile so dick und faul, dass sich ihre Muskeln zurückgebildet haben und Bewegung nicht mehr möglich ist. Sie verbringen ihr Leben auf einer fünfjährigen Kreuzfahrt im All und lassen sich von vorne bis hinten von Maschinen bedienen, die somit allerdings eine gewisse Kontrolle über die Menschen erlangt haben. Diese Kritik ist natürlich eher für Erwachsene nachvollziehbar, sodass auch bei ihnen keine Langeweile aufkommt. Speziell die Musik verleiht dem Film eine ganz besondere Note. Es wirkt widersprüchlich und deswegen witzig, wenn beispielsweise „Don’t worry, be happy“ gespielt wird, während durch Eves Zerstörungswut alles in Flammen aufgeht. Ein weiteres Highlight ist die Liebesgeschichte der beiden Roboter, die so manchem ans Herz gehen wird. Und wer jetzt noch unschlüssig ist, ob der Film sich lohnt: „Wall-E“ ist für sechs Oscars nominiert!

Fazit: „Wall-E – Der Letzte räumt die Erde auf“ ist ein Film mit Herz, Humor und dem besonderen Etwas, der die ganze Familie, vom Kindergartenkind bis zu den Großeltern, auf dem Sofa vereint!

Julie Peignois

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