Ein unkonventionelles Detektiv-Duo auf Verbrecherjagd


In der Kinderbuch-Adaption „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ treffen zwei völlig unterschiedliche Jungs aufeinander. Dennoch nehmen beide gemeinsam in Berlin die Jagd nach Verbrechern auf. Der Kinderfilm basiert auf dem gleichnamigen und preisgekrönten Buch von Andreas Steinhöfel. Deshalb ist Regisseurin Neele Leana Vollmar ist mit der Verfilmung des Buches ein enormes Risiko eingegangen, da die Romantrilogie bei vielen Kindern äußerst beliebt ist und die Erwartungen an den Film dementsprechend hoch waren.

Der zehnjährige Junge Rico lebt alleine mit seiner Mutter, gespielt von Karoline Herfurth, in Berlin. Rico neigt dazu, im Alltag schnell den Überblick zu verlieren, was einer der Gründe dafür ist, warum er im Film als „tiefbegabt“ bezeichnet wird. Stattdessen beschäftigt er sich immer wieder mit unwichtigen Details, die ihm begegnen. So bereitet es ihm schon deutliche Probleme, sich auf den einfachsten Wegen in der Stadt ohne Hilfsmittel zurechtzufinden.

Als Rico den etwas jüngeren Oskar kennenlernt, wollen beide zunächst nichts miteinander zu tun haben. Das mag vor allem darin liegen, dass beide in ihrem Verhalten kaum unterschiedlicher sein könnten. Während Rico durch seine Neugier stets auf der Suche nach neuen Abenteuern ist, wirkt Oskar keinesfalls besonders mutig. Deshalb trägt Oskar als Vorsichtsmaßnahme auch immer einen Helm, da überall Gefahren lauern könnten. Im Gegensatz zu Rico fällt es ihm nicht schwer, sich Dinge zu merken. Mit seinem Wissen kann er auch schon mal den einen oder anderen Erwachsenen in Verlegenheit bringen.
Allerdings haben beide gemeinsam, dass sie Außenseiter sind. Dadurch entwickelt sich schließlich zwischen beiden doch noch eine enge Freundschaft.

In Berlin treibt währenddessen der berüchtigte Verbrecher „Mister 2000“ sein Unwesen. Dieser entführt Kinder und versucht von den jeweiligen Eltern ein Lösegeld in Höhe von 2000 Euro zu erpressen. Rico und Oskar werden schon bald auf den Entführer aufmerksam, zumal sich die Polizei nicht ausreichend um die Fälle zu kümmern scheint. Darum wollen sie gemeinsam als recht unkonventionelles Detektivduo „Mister 2000“ auf die Schliche kommen und zudem das Rätsel der geheimnisvollen Tieferschatten lösen. Doch plötzlich verschwindet Oskar, der in die Fänge des Entführers geraten sein könnte. So muss sich Rico alleine auf die Suche nach seinem verschollenen Freund machen.

Der Kinderfilm „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ umfasst eine Spieldauer von 92 Minuten und ist seit dem letzten Jahr auf DVD und Blu-ray im Handel erhältlich. Empfohlen wird der Film allen Kindern ab 8 Jahren. Außerdem hat die Kinderbuch-Verfilmung von der Deutschen Film- und Medienbewertung das „Prädikat besonders wertvoll“ erhalten.

medienbewusst.de meint:
„Rico, Oskar und die Tieferschatten“ ist ein unterhaltsamer Kinderfilm, der sich stark an der Buchvorlage orientiert hat. Besonders die Jungschauspieler Anton Petzold als Rico und Juri Winkler als Oskar verleihen den Hauptfiguren des Films den nötigen Charme und wissen immer wieder durch ihr schauspielerisches Können zu überzeugen. Ergänzt wird das lustige Duo von einem ebenso starken Ensemble deutscher Schauspielstars, das sich u.a. aus Anke Engelke, Karoline Herfurth und Axel Prahl zusammensetzt. Trotzdem schaffen es die beiden jungen Hauptdarsteller aber, den Erwachsenen die Show zu stehlen. Der Film überzeugt vor allem dadurch, dass er den jungen Zuschauern zwei Identifikationsfiguren bietet, die mit ihren vermeintlichen Schwächen alles andere als perfekt dargestellt werden. Genau solche „Außenseiter“, die im Mittelpunkt eines Films stehen, benötigt der deutsche Kinderfilm viel häufiger!

Valentin Wyremba

Bildquelle:
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