Phantastische Tierwesen – Wir haben sie gefunden!


Nach fünf Jahren des letzten Harry Potter-Films werden wir wieder mitgenommen in die magische Welt von Joanne K. Rowling, die dieses Mal sogar ihr Debüt als Drehbuchautorin feiert. Der erste Teil der Reihe “Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind” läuft seit 17. November in den deutschen Kinos und begeisterte bereits unzählige Zuschauer.

Der junge, britische Magiezoologe Newt Scamander (Eddie Redmayne) reist in den 1920er Jahren in die USA mit einem kleinen Koffer. Ein magischer Koffer, der eine wichtige Rolle spielen wird. Denn in ihm befinden sich zahlreiche magische Tierwesen, die Newt eingesammelt hat, um sie zu studieren und zu katalogisieren. Er möchte ein Buch schreiben, das die Magier über die bezaubernden und schützenswerten Tiere aufklärt, und zeigen, dass sie keinesfalls nur eine Gefahr darstellen, sondern den Zauberern helfen können. Dieses Buch wird später auch das Lehrbuch Harry Potters sein. Doch soweit sind wir noch lange nicht.

Newt Scamanders Koffer schließt leider nicht richtig und nach der Verkettung vieler Umstände kommt das, was kommen muss: Einige der Tierwesen entwischen aus dem Koffer und sorgen für ein Durcheinander in der Stadt. Aber der Zeitpunkt könnte nicht unpassender sein. Ein schwarzer unheimlicher Nebel sorgt in New York für Verwüstung und droht die Zaubergemeinschaft aufzudecken. Ein Krieg zwischen den Zauberern und den No-Maj (amerikanisch für Muggle) liegt in der Luft.

Zusammen mit der MACUSA-Beamtin (Magischer Kongress der Vereinigten Staaten) Tina (Katherine Waterston), ihrer Gedanken lesenden Schwester Queenie (Alison Sudol) und dem durch und durch liebenswerten No-Maj Jacob (Dan Fogler) versucht Newt, seine verloren gegangenen Tierwesen wieder einzufangen, dicht gefolgt vom gnadenlosen Leiter der Abteilung für magische Strafverfolgung, Percival Graves (Colin Farrell), denn die Einführung magischer Tierwesen in die USA ist verboten. Schnell wird klar: Graves spielt ein doppeltes Spiel, aber welches?

Wieder einmal ist es Joanne K. Rowling und dem Regisseur David Yates gelungen, eine phantastische magische Welt auf die Leinwand zu zaubern. Yates, der bereits für die letzten vier Harry Potter-Filme verantwortlich war, arbeitete wieder mit Stuart Craig zusammen, der das atemberaubende Setting erschuf. Zusammen mit den zahlreichen visuellen Effekten, die den vielen magischen Tierwesen Leben einhauchten, gelingt es den Machern, auf zauberhafte Weise das Publikum in einen magischen Bann zu ziehen und in das Harry Potter-Universum erneut abtauchen zu lassen. Besonders phantastisch sind die verschiedenen Welten in Newts Koffer, in dem unterschiedliche Ökosysteme der Tierwesen nur wenige Meter voneinander entfernt sind. Auch die vielen Anspielungen an die Harry Potter-Reihe, wie Dumbledore, Lestrange oder Hogwarts, lassen Fanherzen höherschlagen.

Dabei ist der Film aber keine reine Fortsetzung von Altbekanntem, sondern erzählt auf charmante Weise eine ganz neue und eigene Geschichte. So greift das Drehbuch auch einige aktuelle Missstände in den USA auf, wie die Todesstrafe oder die Unterdrückung von Minderheiten. Einzig die Zusammenführung der beiden Handlungsstränge – das Einfangen der Tierwesen und die unbekannte dunkle Macht, die für Zerstörung sorgt – ist etwas holprig. Der in Europa spurlos verschwundene Grindelwald, der den Harry Potter-Fans noch etwas sagen wird, wird in Zusammenhang mit den Zerstörungswellen gebracht und bietet die Grundlage der nächsten vier Filme, die im Zweijahres-Rhythmus bis 2024 in den Kinos laufen sollen.

medienbewusst.de meint: “Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind” schafft es, an die Harry Potter-Filme anzuknüpfen. Mit einer wunderbaren Bildsprache können Jung und Alt in eine andere Welt eintauchen und sich an niedlichen und lustigen Geschöpfen erfreuen. Der Film ist eine gute Mischung aus Komödie, Romanze und Abenteuer und hat eine FSK-Freigabe ab 6 Jahren. Dennoch dürfen die Kinder gerne älter sein, da besonders zum Finale die düstere Stimmung überwiegt.

Isabel Staedtler

Bildquelle:
kino.de