Digitalisierung gefährdet die Gesundheit – BLIKK-Studie 2017


Wie gefährlich ist sind digitale Medien für die Gesundheit ihres Kindes?

„Übermäßiger Medienkonsum gefährdet Gesundheit von Kindern und Jugendlichen.“ Das sagt die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler, zu den Ergebnissen der BLIKK-Studie 2017. Dass Risiken beim Umgang von Kindern mit digitalen Medien bestehen, stehe außer Frage. Die Ergebnisse der BLIKK-Studie zeigen jedoch das tatsächliche Ausmaß der gesundheitlichen Auswirkungen für Jüngere.
Die Zahlen internetabhängiger Jugendlicher und junger Erwachsener steigen laut Mortler rasant, Experten gehen mittlerweile von etwa 600 000 Internetabhängigen und 2,5 Millionen problematischen Nutzern in Deutschland aus. Computer, Internet und Smartphones gewinnen laut der KIM-Studie 2016 bereits ab ca. zehn Jahren im Alltag an Relevanz. Durchschnittlich würden Sechs- bis 13-jährige am Tag 39 Minuten das Internet nutzen, 32 Minuten an PC oder Konsole sitzen und 19 Minuten am Handy oder Smartphone spielen.

Ein Risiko besteht dabei nicht nur im Netz selbst, auch die Gesundheit sei dabei gefährdet, wie die Ergebnisse der BLIKK-Studie offenbaren. Die Studie wurde vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert, Mortler war dabei Schirmherrin. Befragt wurden über 5.500 Eltern und Kinder nach Umgang mit digitalen Medien, gleichzeitig wurden im Rahmen der üblichen Früherkennungsuntersuchungen die körperliche, entwicklungsneurologische und psychosoziale Verfassung umfangreich dokumentiert.

Ergebnisse, wie „Fütter- und Einschlafstörungen bei Babys über Sprachentwicklungsstörungen bei Kleinkindern bis zu Konzentrationsstörungen im Grundschulalter“ durch übermäßigen Medienkonsum sind durchaus alarmierend. Sei der Medienkonsum bei Eltern oder Kindern auffallend hoch, würden Kinder- und Jugendärzte weit überdurchschnittlich entsprechende Auffälligkeiten feststellen.

„Wir müssen die gesundheitlichen Risiken der Digitalisierung ernst nehmen! Es ist dringend notwendig, Eltern beim Thema Mediennutzung Orientierung zu geben. Kleinkinder brauchen kein Smartphone. Sie müssen erst einmal lernen, mit beiden Beinen sicher im realen Leben zu stehen. Unter dem Strich ist es höchste Zeit für mehr digitale Fürsorge – durch die Eltern, durch Schulen und Bildungseinrichtungen, aber natürlich auch durch die Politik“, ruft Mortler daher auf.

Auch Prof. Dr. Rainer Riedel, Direktor des Instituts für Medizinökonomie und medizinische Versorgungsforschung der Rheinischen Fachhochschule Köln und einer der Studienleiter gibt beim Fazit der Studie zu verstehen: Umgang mit Medien hätte in der heutigen Zeit einen berechtigt hohen Stellenwert in Gesellschaft und Beruf. Deshalb soll „frühzeitig kontrolliert geübt werden“.
Eine Aufforderung also besonders an Eltern, Familien und Pädagogen, Kinder bei der Entwicklung eigener Medienkompetenz in der digitalen Welt zu begleiten, um solche Ergebnisse wie die der Studie nicht weiter zu realisieren.

 

Luisa Schollek

Bildquelle:

© http://www.stiftung-kind-und-jugend.de