Deutsche Kinder lesen immer weniger! – Diese Tipps können helfen

 

Lesen ist unabdingbar für die Entwicklung und Bildung von Kindern. Das wissen Eltern und Pädagog*innen gleichermaßen. Doch immer weniger Schüler*innen haben Lust auf Lesen und lassen sich stattdessen von Videos und Computerspielen berieseln. Doch was können Eltern tun, wenn der Nachwuchs das Lesen verweigert? 

 

Immer weniger Kinder lesen gerne

Lesen ist entscheidend für die Entwicklung von Kindern, denn es verbessert den Wissenserwerb und die Denkfähigkeit. Doch die Fähigkeit gut zu lesen, wird unter Schüler*innen immer unwichtiger. So ergab die sogenannte Iglu-Studie zur Lesekompetenz aus dem Jahr 2018, dass rund 20 Prozent aller Zehnjährigen in Deutschland nicht richtig lesen können. So mangelt es den Betroffenen an dem Verständnis den Inhalt von Texten und Büchern zu verstehen.

Zwar können diese zwar die Buchstaben zusammenfügen, den Sinn verstehen die Schüler*innen jedoch nicht. Auch steht Deutschland im internationalen Vergleich schlecht dar. So befanden wir uns im Jahr 2001 noch an Platz fünf des Rankings, mittlerweile ist es nur noch Platz 21. Ein Armutszeugnis für unser Bildungssystem.

Woran liegt das schwindende Interesse?

Es gibt eine einfache Antwort auf diese Frage: Die digitalen Alternativen sind zu groß. Während wir als Kinder vor allem Bücher gelesen haben, hat unser Nachwuchs heutzutage die Auswahl zwischen allerhand digitalen Medien. Smartphone, Laptop und Playstation mögen auf viele Kids weitaus attraktiver wirken als „altertümliche“ Bücher, die keinerlei digitale Features bieten.

Aber auch die Leseförderung in deutschen Schulen lässt stark zu wünschen übrig. Es wird viel zu wenig Geld und Zeit hineininvestiert, sodass Schüler*innen immer seltener Freude am Lesen von Geschichten finden. Denn wie sollte ein Kind Gefallen an etwas finden, das ihm nie richtig nahegebracht wurde?

Welche Lösungsansätze gibt es?

Nicht nur Forscher*innen und Eltern ist das Problem der schlechten Leseförderung an deutschen Schulen mittlerweile aufgefallen, auch den Pädagog*innen selbst ist das Problem bekannt. Aus diesem Grund gibt es mittlerweile auch diverse Lösungsansätze, wie die Lesefähigkeit von Kindern wieder gesteigert werden könnte. So gibt es beispielsweise die Diskussion, ob es mehr Studienplätze für Lehrer*innen geben sollte, denn der Lehrer- und Lehrerinnenmangel in Deutschland ist unter anderem ein Grund für die Problematik.

Aber auch an einer finanziellen Spritze bedarf es den Schulen, damit überhaupt genug aktuelle Bücher für den Schulgebrauch beschafft werden können. Zudem gibt es immer mehr Unterschriftenaktionen besorgterer Eltern, die mehr Leseförderung verlangen. So gibt es beispielsweise die Aktion „Jedes Kind muss Lesen lernen“, welche eben dieses Ziel verfolgt. 

Was können Eltern tun?

Derzeit sollten sich Eltern nicht darauf verlassen, dass der Nachwuchs in der Schule die Motivation zum Lesen findet. Daher gilt es, diese unabhängig vom Unterricht zu wecken, sodass die Kinder den Spaß am Lesen finden und ihren Horizont erweitern. Dafür ist zu Beginn vor allem das Vorlesen von Vorteil. Viele Kinder mögen dies auch, obwohl sie bereits selbst lesen können.

Das muss aber gar kein Problem sein, denn geht es dem Nachwuchs bei besonders spannenden Stellen nicht schnell genug, wird dieser von alleine weiterlesen. Dadurch können Eltern zusammen mit den Kids lesen und gemeinsam Spaß an der Aktivität finden. Und gleichzeitig werden der Wortschatz und die Konzentration trainiert. Aber es gibt noch mehr Dinge, die Eltern tun können, damit Sohn und Tochter Spaß am Lesen finden.

Tipps zur Motivation

  1. Lass dein Kind selbst das Buch aussuchen. Liegt die Entscheidungsfindung beim Nachwuchs, wird dieser automatisch mehr Lust auf das Lesen haben.
  2. Sei selbst ein Vorbild, indem du ebenfalls hin und wieder eine Geschichte oder ein Buch liest. Wenn deine Kinder mitbekommen, wie viel Freude es dir bereitet, werden sie dir nacheifern wollen.
  3. Lasse dein Kind Bücher mit mehreren Teilen lesen. So hält die Freude länger an und die Spannung steigt kontinuierlich. 
  4. Rituale sind das A und O. Schaffe klare Zeiten und Orte, um gemeinsam mit deinem Kind zu lesen. Beliebt ist dabei vor allem die Gute-Nacht-Geschichte am Abend oder vor dem Mittagsschlaf.
  5. Langsames Steigern ist entscheidend. Mag es dein Kind überhaupt nicht zu lesen, ist es wichtig, es langsam an das Medium Buch heranzuführen. Zu Beginn reichen ein paar wenige Seiten, aber wenn die Kids erst Gefallen daran gefunden haben, werden diese automatisch mehr lesen wollen.

 

Fazit:

Kinder von heute Lesen immer weniger, sei es in der Schule oder in der Freizeit. Damit bleiben allerdings auch wichtige Fähigkeiten wie Konzentrationsvermögen und ein reicher Wortschatz auf der Strecke. Wenn Eltern dieses Problem bemerken, ist es an der Zeit zu handeln. Nicht jedes Kind wird tatsächlich Spaß am Lesen finden, aber jedes Kind kann bis zu einem gewissen Grad motiviert werden. Dabei ist es nur wichtig für Eltern herauszufinden, welche Art und Weise dabei am besten funktioniert. Vielleicht bringt bereits einer der oben genannten Tipps die entscheidende Verbesserung. Am besten solltest du es direkt ausprobieren!

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