Wenn Eltern überfordert sind – Diese Hotline verspricht Hilfe!

 

Das Kind schreit stundenlang und nichts scheint zu helfen, die Teenager-Tochter hört nicht, der 17-jährige Sohn schwänzt die Schule… Diese Situation kennen sicherlich alle Eltern und vor allem junge Mütter und Väter können dann an ihre Grenzen geraten. Aber an wen kann man sich wenden, um Hilfe zu bekommen, ohne als „Versager*in“ dazustehen?

Was sind Elterntelefone?

Elterntelefone sind Sorgentelefone für gestresste Eltern, oftmals Mütter, die sich mit der Erziehung ihrer Kinder überfordert fühlen, Tipps brauchen oder sich einfach nur ein offenes Ohr wünschen. Oftmals reicht Eltern das Wissen bereits aus, dass jemand zuhört, um sich besser zu fühlen.

Mittlerweile gibt es diverse Hot- bzw. Helplines (Letztere ist nur zu bestimmten Zeiten erreichbar), deren Berater*innen sich auf die Erziehung von Kindern und Jugendlichen spezialisiert haben. Diese helfen gerne und haben stets einen guten Rat parat. Eines der bekanntesten Elterntelefone ist die sogenannte „NummerGegenKummer“-Hotline, welche unter der Nummer 0800 – 111 0 550 erreichbar ist.

 „NummerGegenKummer“ ist kostenlos und bundesweit zu erreichen

„Nummer gegen Kummer“ ist die Rufnummer für alle überforderten Eltern. Dabei liegt es den Mitarbeiter*innen am Herzen, Eltern und anderen Erzieher*innen kostenfreie Hilfe bei Problemen und Fragen rund um ihre Kinder anzubieten. Aber auch für denjenigen, der sich nur mal den Frust von der Seele reden muss, haben die Mitarbeiter*innen des „Nummer gegen Kummer e. V.“ stets ein offenes Ohr.

Ziel des Elterntelefons ist es, kostenlose Hilfe anzubieten, um positiv auf den Alltag von Eltern und damit auch Kindern einzuwirken. Die Hilfe-Hotline ist bundesweit zu erreichen und bietet ein umfangreiches Gesprächs-, Beratungs- und Informationsangebot für all diejenigen, die es benötigen.

In Beratungsstellen auch offline Hilfe finden

Das Elterntelefon ist (mindestens) montags bis freitags von 9 bis 11 Uhr und dienstags und donnerstags von 17 bis 19 Uhr besetzt und unter folgender Nummer erreichbar: 0800 – 111 0 550. Die Rufnummer ist bundesweit einheitlich. Aber nicht nur am Telefon kann bei Fragen zu Themen wie Erziehungsproblemen, Schwierigkeiten in der Schule, Familienkrisen, Sucht, oder Internet-Gefahren geholfen werden.

Denn derzeit existieren zusätzlich 40 Standorte in ganz Deutschland mit rund 1.000 ausgebildeten Beraterinnen und Beratern, die sich ehrenamtlich in ihrer Freizeit engagieren. Die genauen Standorte der Beratungsstellen findest du im Internet auf der Webseite www.nummergegenkummer.de.

Ist der Anruf anonym?

Wer sich jetzt Sorgen macht, dass die Mitarbeiter*innen des Elterntelefons mögliche Informationen an das Jugendamt weitergeben oder Anrufer*innen ermahnen könnten, der kann sich beruhigen. Die Kummernummer ist einzig dafür da, zu unterstützen, nicht zu verurteilen.

Das ist die goldene Regel! Außerdem sind alle Anrufe anonym und auch die Nummer des Anrufers*in wird nicht auf den Geräten der Mitarbeiter*innen angezeigt, wodurch eine Rückverfolgung nicht möglich ist. Es besteht also kein Risiko, dass die Identität des Hilfesuchenden und die weitergegebenen Informationen an die Öffentlichkeit geraten könnten. Die Anonymität wird in jedem Fall gewahrt. 

Es ist normal mal überfordert zu sein

Die Erziehung von Kindern ist kein Zuckerschlecken und das merken mittlerweile nicht mehr nur Eltern, sondern auch Wissenschaftler*innen. So ergab jetzt eine Untersuchung der Konrad Adenauer Stiftung, dass Eltern heutzutage stetig auf der Suche nach der „richtigen Erziehung“ seien. Außerdem stünden sie immer mehr unter Leistungsdruck und sind vielleicht so unsicher wie nie zuvor.

Forscher*innen zufolge rührt das Problem daher, dass auf Eltern heutzutage viel mehr Druck ausgeübt wird. Denn mittlerweile müssen Väter und Mütter vielfältige Kompetenzen haben, nicht nur psychologisch, sondern auch in den Bereichen Gesundheit, Kinderernährung und Medienkonsum. Sie wollen sowohl ihren Kindern, als auch den Kritiker*innen gerecht werden und setzten sich dadurch erheblich unter Druck.

Verschiedene Autoritätspersonen verunsichern Kinder

Auf der anderen Seite steht das Problem, dass heutzutage oftmals beide Elternteile berufstätig sind und ihre Kinder daher früh in Tagesbetreuungen geben. Dort müssen sie sich dann, zusätzlich zu ihren eigenen Eltern, noch auf zahlreiche andere Bezugs- und Autoritätspersonen einstellen und das bereits in jungen Jahren. Und zu viele Köche und Köchinnen verderben bekanntlich den Brei.

Irgendwann wird sich aus Verlust an Orientierung den Geboten und Regeln verweigert. Aggression und Ungehorsam können die Folge sein und es wird sich den Autoritätspersonen widersetzt. Aber auch durch den immer stärker wachsenden Handykonsum verlieren Eltern den Bezug zu ihren Kindern und werden von diesen dementsprechend immer weniger als Autoritätspersonen akzeptiert.  

 

Fazit:

Alle Eltern fühlen sich früher oder später überfordert in der Erziehung ihrer Kinder und bei manchen ist dieses Gefühl dauerhaft vorhanden. Dies sollte jedoch kein dauerhafter Zustand sein, da es nicht nur den Kindern schadet, sondern auch Mutter und Vater sehr stressen kann. Sich Hilfe zu suchen ist in jedem Fall die beste Lösung, sei es im privaten Umfeld oder bei dafür qualifizierten Personen. Eine Möglichkeit dafür ist das speziell dafür eingerichtete Elterntelefon „NummerGegenKummer“. Hier kann anonym nach Hilfe gefragt oder auch nur das persönliche Leid geschildert werden. In jedem Fall wird es für jeden Anrufer ein offenes Ohr und zahlreiche gute Ratschläge geben, ohne mit Vorwürfen konfrontiert zu werden. 

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