Fakt oder Fake? Nachrichtenkompetenz als Schlüsselqualifikation

 

Für Kinder und Jugendliche ist es normal, sich über soziale Netzwerke wie Instagram und Facebook über aktuelle Nachrichten aus der Welt zu informieren. Doch diese digitale Welt bietet eine Informationsflut, bei der es schwierig werden kann, zwischen Fake News und Fakten zu unterscheiden. Wie können wir den Digital Natives die notwendige Nachrichtenkompetenz beibringen? Zum Glück gibt es ein paar einfache Tricks, die Lehrende ihren Schülerinnen und Schülern zeigen können und auch sollten. 

 

Nachrichtenkompetenz wird nicht ausreichend gelehrt

Die vom Institut für Kommunikationswissenschaft der Universität Dresden durchgeführte multimethodische Studie zeigt, dass Nachrichtenkompetenz an deutschen Schulen nicht ausreichend gelehrt wird.

Die Studie, die von der Stiftervereinigung für Presse in Auftrag gegeben und 2015 – 2017 durchgeführt wurde, betrachtet verschiedene Untersuchungsebenen von den Inhalten der Lehrpläne und Studienordnungen bis zu Befragungen der Lehrkräfte, um Aussagen über die Nachrichtenkompetenz im Bildungswesen treffen zu können.

Was ist Nachrichtenkompetenz?

Die Kompetenz, Nachrichten in der Medienwelt beurteilen zu können, gilt als Schlüsselqualifikation in einer demokratischen Gesellschaft. Nachrichtenkompetenz bedeutet vor allem, die gesellschaftliche Relevanz von Nachrichten wertschätzen zu können. Es heißt aber auch, dass die Nachricht als Solche erkannt wird und der Willen vorhanden ist, sich darüber zu informieren. Weiterhin gehört zur Nachrichtenkompetenz aber auch die kritische Betrachtung der Informationen.

Print oder Social Media?

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass in Lehrplänen nur von Medienkompetenz und nicht von dem spezielleren, aber durchaus wichtigen Bereich der Nachrichtenkompetenz, gesprochen wird. Außerdem liegt der Fokus dabei noch auf Printmedien. Social Media und die neuen digitalen Medien finden derzeit kaum Beachtung. Dabei sind dies die Medien, die primär von den Schülerinnen und Schülern für die Informationsbeschaffung herangezogen werden. 

Die Autoren der Studie fordern, dass Nachrichtenkompetenz auf die bildungspolitische Agenda gerückt wird. Die Digital Natives sollten in der Lage sein, bei der Fülle an Informationen im Internet zwischen seriösen und inszenierten oder „gefaketen“ Nachrichten zu unterscheiden. Bis diese Forderung aber durchgesetzt wird, sollten Lehrkräfte vermehrt über politische Themen reden, journalistische Nachrichten diskutieren und so die Kompetenz bei den Schülern voranbringen.

Vier Schritte zur Prüfung einer Nachricht:

  1. Die Quelle überprüfen (Wer sind die Autoren? Welche Quellen werden angeführt? Gibt es ein Impressum auf der Seite?)
  2. Faktenlage checken (Berichten auch andere, seriöse Medien über den Fall? Kommen die Zitate der Personen im Text auch in anderen Texten in gleicher Weise vor?)
  3. Die Bilder prüfen, zum Beispiel durch eine Rückwärts-Bildersuche bei Google (Wurden Bilder aus anderen Kontexten verwendet?)
  4. Aktualität beachten (Handelt es sich überhaupt um neue Informationen?)

Kommt den Leserinnen und Lesern eine Quelle nicht vertrauenswürdig vor, dann sollten sie sich außerdem diese Fragen stellen:

  • Wer steckt hinter der Nachricht?
  • Wie sind die Inhalte dargestellt (sachlich oder reißerisch)?
  • Was ist die Intention dahinter?
  • Wie ist der Gesamteindruck der Quelle?

 

Fazit:

Nachrichtenkompetenz ist eine Schlüsselqualifikation in einer Demokratie. Sie befähigt die Menschen dazu, politisch informiert und mündig zu handeln. Als Pädagogen, Eltern und Lehrende sollte diese Fähigkeit mit den Kindern und Jugendlichen geübt werden, sodass diese in einer digitalen Welt voller Informationen zwischen Fakten und Fake unterscheiden können.

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