Der Einfluss sozialer Medien auf die psychische Gesundheit von Jugendlichen

 

Soziale Netzwerke sind nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken, vor allem nicht aus dem der Kinder und Jugendlichen. Doch immer wieder kommt die Frage auf: hat die virtuelle Welt einen negativen Einfluss auf das Selbstbewusstsein und die Gedankenwelt von Kindern und Jugendlichen im realen Leben?

 

Drei Milliarden Social-Media-Nutzer weltweit

Die sozialen Netzwerke haben die Art und Weise der Kommunikation ganz klar revolutioniert.  Durch sie sind wir nicht nur in der Lage, mit all unseren Freunden und Bekannten in Kontakt zu bleiben; sie dienen auch dazu, Events und Treffen zu organisieren. Für viele von uns sind sie ein essenzieller Teil des Alltags geworden.

Die sozialen Netzwerke spielen eine wichtige Rolle dabei, dass wir ein abwechslungsreiches Gesellschaftsleben haben. Es wird angenommen, dass bis 2020 die weltweite Anzahl der Personen, die mindestens in einem sozialen Netzwerk angemeldet sind, auf bis zu drei Milliarden ansteigt. Die oft übermäßige Nutzung von Facebook, Twitter & Co. bringt jedoch auch einige, negative Folgen mit sich.

Abhängigkeit: mental und emotional

Übermäßige Nutzung kann zu Abhängigkeit führen. Eine kürzlich veröffentlichte Studie geht sogar so weit zu sagen, dass dem „Tweeten“ oder dem „Checken“ der E-Mails schwerer zu widerstehen sei als Alkohol und Zigaretten. Dies wiederum kann sich auf die Beziehungen zu unseren Mitmenschen, auf die Schlafgewohnheiten, als auch auf die Leistungen in der Schule auswirken. Je mehr die sozialen Netzwerke ein fester Bestandteil unserer Alltagsroutine werden, desto mehr steigt das Risiko, dass wir emotional und mental abhängig von ihnen werden.

Sozialer Vergleich steigert Ängste

Die konstanten Updates aus dem Leben anderer Nutzenden können dazu führen, dass wir uns mit diesen vergleichen. Die Unsicherheit, die oft dabei entsteht, kann dazu führen, dass wir uns in Gesellschaft anderer Leute nicht mehr richtig entspannen können. Wir haben Angst das Falsche zu sagen oder für unser Aussehen oder Verhalten von anderen verurteilt zu werden.

Es kann also Auswirkungen auf unsere Fähigkeit langanhaltende Beziehungen zu anderen Menschen auszubauen und zu erhalten haben, wenn wir uns ständig mit anderen vergleichen. Bei einer britischen Studie gaben vier von fünf Studienteilnehmer*innen an, dass soziale Medien ihre Ängste verstärken.

Verzerrte Körperbilder können entstehen

Insbesondere Frauen und Mädchen, die viel Zeit in sozialen Medien verbringen, haben ein schlechteres Selbstbild als Nicht-Nutzer. Ständig nur sorgsam ausgewählte und bearbeitete Bilder zu Gesicht zu bekommen, kann bei Nutzern dazu führen, immer selbstkritischer zu werden.

Der Hype von Challenges wie die „A4-Waist-Challenge“ oder „Thigh-Gap-Challenge“ verschlimmern dies weiter. Wenn die eigene Taile  nur so breit ist wie ein DIN-A4- Blatt oder die Lücke zwischen den Oberschenkeln besonders groß ist, gelten die Challenges als gewonnen. Es konnte bewiesen werden, dass die Bereitschaft für Diäten oder andere Möglichkeiten zur Optimierung des Körpers nach der Nutzung angestiegen sind.

Die unaufhaltsame Kraft von Cyber- Mobbing

Bereits sieben von zehn Jugendlichen sind schon einmal Opfer von Cyber-Mobbing geworden. Die Royal Society for Public Health gab an, dass Mobbing-Opfer eher an Depressionen oder Ängsten leiden, an Essstörungen oder sich selbst verletzen. Populäre soziale Plattformen befolgen Richtlinien, die Mobbing oder andere Einschüchterungen oder gar Bedrohungen stoppen sollen.

Nutzer*innen können ebenfalls  andere User*innen blockieren. Die blockierte Person kann dann keine Nachrichten mehr an die Person senden, von der sie blockiert wurde; auch das Profil kann die blockierte Person nicht mehr ansehen. Zudem ist es möglich, anzügliche oder beleidigende Bilder oder andere Medien zu melden. Die Administratoren der Internetseite werden den Inhalt dann überprüfen und bestimmte Maßnahmen ergreifen, falls nötig.

Was macht soziale Netzwerke zu einem Suchtmittel?

  • Leichte Zugänglichkeit: Man kann soziale Netzwerke auf so gut wie jedem Gerät nutzen, sei es der Computer, Tablet oder Smartphone.
  • Zeitvertreib: Soziale Medien sind ein leichter Weg, der Langeweile zu entkommen.
  • FoMO (Fear of Missing Out) Faktor: Die Angst davor, etwas zu verpassen, führt dazu, dass wir diese Netzwerke zu allen gegebenen Zeiten nutzen
  • Sofortige Belohnung: Likes und Reaktionen aktivieren unser Belohnungszentrum und wir schütten Glücksgefühle aus

Fazit:

Es sollte erwähnt werden, dass in diesem Artikel vorwiegend auf negative Folgen der sozialen Netzwerke eingegangen wurde. Die positiven Wirkungen, die es ebenso zu beachten gilt, werden in einem anderen Artikel aufgegriffen und beleuchtet. Wichtig ist bei der Thematik: ein achtsamer Konsum von sozialen Medien ist für die psychische Gesundheit wichtig! Bei moderater Nutzung sozialer Netzwerke führt es wahrscheinlich zu keinerlei schwerwiegenden Problemen. Der Schlüssel ist Aufklärung.

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