Der neue Karrierewunsch der Kids: Influencer!

 

Flugbegleiter*in und Polizist*in waren gestern, denn Kinder haben einen neuen Berufswunsch: «Influencer*in». Instagram, Youtube und Snapchat – die „Digital Natives“ nutzen die Apps jeden Tag und wollen damit am liebsten auch später mal ihr Geld verdienen. Regelmäßige Urlaube in die schönsten Gebiete der Welt, Luxushotels, schicke Restaurants und so viele Klamotten wie eine einzelne Person überhaupt nicht anziehen kann. Dies alles bezahlt von Firmen. Wie kann man es Kindern und Jugendlichen da verübeln, dass für sie der Eindruck entsteht, dass dies der absolute Traumberuf sei?

 

Der Beruf erscheint so einfach

Der Körper in perfekter Pose, um den Hals hat das junge, hübsche Mädchen lässig eine Tasche gehängt und die Kleidung ist auch ideal in Szene gesetzt. Dies könnte die Beschreibung vieler Fotos von «Influencerinnen» auf Instagram sein. Obwohl sich die Bilder oft nicht stark unterscheiden, werden sie fleißig kommentiert, geliked und geteilt.

Die Heranwachsenden wollen immer das selbe Muster sehen. Und weil sie immer das Selbe sehen, stellen sie sich den Job auch sehr einfach vor. Hübsche junge Menschen verdienen viel Geld, weil sie im Internet für Mode oder Kosmetik werben. Das sieht doch verlockend einfach aus. Was jedoch die Wenigsten wissen: Dahinter steckt harte Arbeit.

Viele Reisen, viele Geschenke und viel Geld

Früher wollten Kinder noch Pilot*in, Tierarzt/-ärztin oder Astronaut*in werden. Heute ist der vorherrschende Traum eine Karriere in den sozialen Netzwerken. Ob Influencer*in, Youtuber*in oder Gamer*in. Das könnte vor allem an den zahlreichen, teuren Geschenken, den vielen Reisen und vor allen Dingen am Geld liegen. Man sieht tagtäglich, wie viel Geld den Internetstars zur Verfügung stehen muss.

Wie viel Arbeit steckt dahinter?

Sie sehen das, was die «Influencer*innen» zeigen wollen, jedoch nicht das, was sich hinter den perfekten Bildern versteckt. Keine Marke bezahlt einem/einer «Influencerin» Geld dafür, dass sein/ihr Produkt in einem negativen Kontext gezeigt wird. Die Arbeit findet im Hintergrund statt: Täglich müssen kreative Ideen her, aufwendige Requisiten werden gebastelt, immer neue Sets errichtet und jedes Bild und jedes Video muss im Anschluss aufwändig bearbeitet werden.

 

56 Prozent der Jugendlichen ab 14 Jahre  sind sich sicher, dass Influencer ein richtiger Beruf ist. 43 Prozent sind neidisch auf den leichten Beruf und die vielen Gratisprodukte und 35 Prozent würden den Beruf selbst gerne ausüben. (Quelle: Bitkom Research)

 

Es gehört viel Glück dazu

Seit einiger Zeit gibt es Lehrgänge, welche Interessierte zum «Digital Influencer*in» ausbilden sollen. Diese Ausbildung umfasst unter anderem professionelles Texten, Bildbearbeitung, Videoproduktion, Marketing und Medienrecht. Allein das zeigt, wie viel Arbeit und erforderliche Kompetenzen hinter dem beliebten Job stecken.

Viele der erfolgreichen «Influencer*innen» sind der Auffassung, dass man dazu nicht ausgebildet werden kann. Es ist vielmehr ein Hobby, was zum Beruf werden KANN. Man könne sich zum Beispiel Wissen über Social Media, Trendforschung und Content-Creation aneignen – aber das heiße noch lange nicht, dass man später als «Influencer*in» auch Geld verdienen könne. Nur wenige schaffen es nach ganz oben und können von dem Beruf tatsächlich gut leben.

Influencer*in per Zufall

«Als ich mit dem Bloggen anfing, wusste ich nicht, dass ich Produkte zugeschickt bekomme oder gar damit Geld verdienen kann. Ich habe es aus purer Leidenschaft gemacht», sagt Michèle Krüsi. Die Schweizerin ist unter dem Namen „thefashionfraction“ auf Instagram bekannt und hat knapp eine halbe Millionen Follower. «Man darf sich das nicht zu einfach vorstellen. Mein Arbeitstag dauert wie die meisten anderen mindestens neun Stunden und die Arbeit zieht sich teilweise auch über das Wochenende durch», sagt Krüsi.

Der Tag beginnt und endet vorm PC

Auch Ferien gebe es nur begrenzt, da der Content immer online gehen muss, egal ob es ein Montag oder Sonntag ist. Der aufregende Alltag ist ein weiterer Punkt, den Jugendliche augenscheinlich toll finden. Dass jedoch jeder Tag am PC beginnt und genauso endet, wissen die meisten jungen Leute nicht. Zudem muss man sich stets bewusst sein: «Es gibt keine Sicherheit und man muss stets dranbleiben und sich selber anspornen – denn genauso schnell, wie es angefangen hat, kann es auch wieder aufhören», sagt Krüsi.

 

Fazit: 

Es ist offensichtlich betrachtet verständlich, dass derzeit gefühlt jeder jugendliche Influencer werden will. Deswegen solltest du dein Kind auf jeden Fall darüber aufklären, was dahinter steckt. Verdeutliche ihm unbedingt die Wichtigkeit einer klassischen Ausbildung, denn der Erfolg eines Influencers/einer Influencerin ist nur bedingt planbar. Viel Glück und Potenzial gehört dazu und auch die Branche ist extrem schnelllebig. Social Media kann man, wenn das Interesse da ist, erst einmal nebenbei starten und abwarten wie es läuft. So haben das schließlich alle großen und auch kleinen Influencer*innen gemacht.

Unterstützer

Mehr von uns


Das könnte sie ebenfalls interessieren:

Wenn Eltern nicht mehr weiter wissen! 

Das Kind schreit
stundenlang und nichts scheint zu
helfen, die Teenager-Tochter hört nicht, der 17-jährige Sohn schwänzt die Schule… Diese Situation kennen sicherlich alle Eltern und vor allem junge Mütter und Väter können dann an ihre Grenzen geraten. Aber an wen kann man sich wenden, um Hilfe zu bekommen, ohne als „Versager*in“ dazustehen?

weiterlesen…
 

Alltagserlebnis Fernsehen!
Kinder sehen gerne fern. Und zwar am liebsten jeden Tag. Damit wird das Medium zum festen Alltagsgegenstand. Welcher Gebrauchswert den Kindersendungen im Alltag dabei zukommt, analysiert die Wissenschaftlerin Maya Götz in ihrer Studie vom Jahr 2003. weiterlesen…
 

Ähnliche Artikel

  • Ist mein Kind Handysüchtig?

  • Zu Jung fürs Smartphone?

    Diese Alternativen gibt es!

  • Mein Kind will Youtube-Star werden

    Kann ich meinem Kind einen eigenen Channel erlauben?

  • Welche Gefahren verbergen sich auf Sozialen Netzwerken

  • Kettenbriefe auf Whatsapp

    So geht ihr Kind richtig damit um!

  • FORTNITE, BATTLEFIELD & CO.

    Soll ich meinem Kind Ballerspiele verbieten?

  • Handykontrolle der Eltern

    Ist Kontrolle besser als Vertrauen?

  • Machen soziale Medien Krank?

    Der Einfluss auf die Phsychische Gesundheit

  • Sprachassistenten im Kinderzimmer

    Wenn Online-Giganten die Stimmen unserer Kinder aufnehmen

  • Clixmix

    Spielerisch lernen und entdecken im Internet