Amazon Alexa, Google Home & Co. – Wenn Online-Giganten die Stimmen unserer Kinder aufnehmen

 

„Alexa, was ist 5×8“ – Kinder verstehen sehr schnell wie Sprachassistenten funktionieren und lernen rasch diese für den eigenen Vorteil einzusetzen, z.B. für das Erledigen der Mathehausaufgaben. Aber immer öfter kommen Fälle ans Licht, in denen Alexa und Google Home Gespräche aufzeichnet und Daten speichert. Darum sollten sich Eltern die Frage stellen, ob das Kinderzimmer tatsächlich „smart“ gemacht werden sollte?

 

Was sind Sprachassistenten?

Siri, Google Home, Cortana oder eben der Amazon Echo, den alle nur „Alexa“ nennen. Vor einigen Jahren war es noch unvorstellbar, dass sich man sich bald mit Geräten unterhalten würde können, doch mittlerweile ist dies für uns Alltag. Sprachassistenten sind dafür gemacht unser Leben „smart“ zu machen und alltägliche Dinge, wie Einkaufen, Nachrichten Schreiben oder Musik Hören noch leichter zu gestalten.

Dabei reagieren die Softwareprogramme auf die Anweisungen des/der Nutzers*in mit einer menschlichen Stimme und geben diesem das Gefühl mit einer richtigen Person zu sprechen. Dabei können Sprachassistenten Aufgaben erledigen wie das Wetter checken, Termine im Kalender speichern oder auf Fragen antworten. Dafür benötigen die sprechenden Softwareprogramme einzig eine dauerhafte Internetverbindung. 

Sprachassistenten im Auto

Zur Einführung der ersten Sprachassistenten verwendeten die Softwareprogramme noch vorgefertigte Floskeln oder einen bestimmten Satzbau, um die Aufgaben der Nutzer*innen auszuführen. Mittlerweile nutzen Sprachassistenten im Hintergrund arbeitende, große Serverkapazitäten sowie „Machine Learning“, um die Erkennung der Sprache immer fehlerfreier abzuschließen. Letzteres ist ein Teilgebiet der künstlichen Intelligenz, welches dank spezieller Algorithmen ermöglicht, neu gestellte Fragen noch besser beantworten zu können.

So entwickeln sich die Programme stetig weiter und imitieren unsere Sprache nahezu fehlerfrei. Aber nicht nur in Tablets ist die Software verbaut, auch Autohersteller setzten immer häufiger auf Sprachassistenten im Fahrzeug. So können Fahrer*innen, ohne die Hände vom Lenkrad zu nehmen, die Navigation aktivieren, nach aktuellen Nachrichten oder auch dem Wetter am Ankunftsort fragen. 

Welche Gefahren bestehen?

So schön und fortschrittlich das alles klingt, bringen Sprachassistenten jedoch nicht nur Vorteile mit sich. Vor allem Abhörskandale und heimliches Datensammeln überschatten den Erfolg von Alexa und Co. Denn das Problem an der Sache ist, dass sobald das Signalwort ertönt, egal ob beabsichtigt oder unbeabsichtigt, zeichnet der digitale Assistent die Anfrage auf und leitet sie an den Anbieterserver weiter.

Um deine Privatsphäre oder die deines Kindes zu schützen, sollten daher ältere Aufnahmen regelmäßig gelöscht werden. Außerdem sollten Passwörter und Kreditkarteninformationen stets gut geschützt sein, sodass der Sprachassistent keinen Zugriff darauf hat. So können diese empfindlichen Daten nicht unbemerkt weitergegeben werden. 

Verlernen von Höflichkeitsformeln

Vor allem, wenn Kinder den digitalen Assistenten benutzen, besteht die Gefahr, dass diese ungewollt Gegenstände auf Amazon kaufen oder Abonnements abschließen könnten. Dadurch können hohe Kosten für Eltern verursacht werden. Des Weiteren gibt es derzeit noch keine spezielle Kindersicherung, die sensible Inhalte für Kinder blockieren könnte.

So kann der Nachwuchs beispielsweise nicht daran gehindert werden, aggressive oder obszöne Rap-Musik zu streamen, denn es gibt keinerlei Einschränkung der Funktionen des Sprachassistenten. Kinder können die gleichen Fragen stellen und Befehle geben wie ihre Eltern. Außerdem befürchten Kritiker*innen, dass Kids beim Benutzen von Alexa & Co. den Umgang der Höflichkeitsformel „Bitte“ verlernen und diese dementsprechend auch im Alltag weniger verwenden. 

Welche Vorteile bieten Sprachassistenten für Kinder?

Da mittlerweile immer mehr Familien mindestens einen Sprachassistenten im Haus besitzen und teilweise sogar die jeweiligen Zimmer miteinander verbinden, kommen auch immer mehr Kinder mit den smarten Geräten in Kontakt. Aus dem Grund arbeiten die Hersteller*innen mittlerweile daran, immer mehr Funktionen speziell für die Kleinen zu entwickeln.

So spielt Alexa Kindern beispielsweise Hörspiele und Gute-Nacht-Geschichten vor, motiviert zum Zähneputzen, weckt zur richtigen Zeit auf und stellt Quizfragen zu beliebten Charakteren und Figuren. Außerdem können Kinder mit dem digitalen Assistenten lernen und ihren Wissensschatz vergrößern. Dennoch sollte Alexa nicht für die Hausaufgaben verwendet werden. Aber für die alltäglich aufkommenden Fragen eines Kindes ist der Sprachassistent ideal geeignet. 

Die acht besten Funktionen für Kinder im Überblick

  • Hörbücher aus der Audible App können vorgelesen werden.
  • Es kann Musik verschiedenster Genres abgespielt werden.
  • Es können Telefonate geführt und Nachrichten gesendet werden.
  • Timer können gesetzt und Wecker gestellt werden.
  • Durch den Zugriff auf Google können zahlreiche Fragen gestellt werden.
  • Lampen, Rollläden und Geräte können mit der Stimme gesteuert werden.
  • Es können Nachrichten speziell für Kinder erfragt werden.
  • Der Stundenplan kann erfragt werden.

 

Fazit:

Wie viele Geräte der heutigen Zeit bieten auch Sprachassistenten Vor- und Nachteile für ihre Nutzer. Speziell für Kinder kann die Bedingung noch manchmal unklar sein, wodurch Probleme, wie beispielsweise ein abgeschlossenes Abonnement, entstehen können. Unser Tipp der Redaktion lautet folgendermaßen: Da es nachgewiesen wurde, dass Sprachassistenten stets die Stimmen im Umfeld aufnehmen und speichern, sowie private Daten von Amazon & Co. sammeln, sollten sie möglicherweise nicht im Kinderzimmer stehen. Wer jedoch nicht auf ein solches Gerät verzichten möchte, kann eines ins Wohnzimmer stellen, wo die gesamte Familie darauf Zugriff hat. An diesem Ort können Eltern auch besser kontrollieren, was der Nachwuchs dem digitalen Assistenten erzählt, als wenn dieser im Kinderzimmer steht. 

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