Facebook, Twitter oder mySpace – wer kennt sie nicht? Speziell Kinder und Jugendliche loggen sich tagtäglich in die verschiedensten Arten von Chat-Portalen ein. Doch die Gefahren, die mit der Benutzung von Chats einhergehen, sind oftmals sowohl Kindern als auch Eltern nicht bekannt.
Die Anzahl an Chatportalen im Internet ist mittlerweile enorm. Den richtigen Chatroom für ein Kind zu finden ist daher eine schwierige Aufgabe. Bei der Suche sollte neben der Aufmachung besonders der Anbieter der jeweiligen Chat-Seite beachtet werden. Oft ist ein kleinerer Chat von privaten Anbietern sinnvoller als große kommerzielle Portale.
Denn die größten Gefahren entstehen in Chaträumen, die keine Nutzungsrichtlinien vorschreiben. Laut dem Soziale Online-Netzwerke-Report 2010 haben bei einer Befragung von 1816 Kinder und Jugendlichen, 25% der Mädchen und 6% der Jungen angegeben, schlechte Erfahrung durch sexuelle Belästigung in Online Netzwerken gemacht zu haben. Netzwerke wie „SchuelerVZ“ erhielten diesbezüglich täglich Beschwerde-Mails. Man kann jedoch kaum Herr der Lage werden. Es fehlt an Kontrolle und Personal, um die Sicherheit in den Chatrooms zu gewährleisten.
Ganz anders sieht es bei wesentlich kleineren Austausch-Seiten für Minderjährige aus.
Die europaweite Seite kids-chat.eu garantiert durch ehrenamtliche Administratoren für ein hohes Maß an Sicherheit. Durch automatisch agierende Filter und ständiges Überwachen ist es nicht möglich auf der Seite unsittliche Wörter oder jugendgefährdendes Material zu veröffentlichen. Des Weiteren kann ein neues Profil nur mit der Zustimmung der Erziehungsberechtigten von Kindern zwischen 6 und 17 Jahren erstellt werden.
Im Gegensatz zu den großen sozialen Netzwerken, gibt es hier auch optimalen Schutz vor pädophilen Übergriffen. Erwachsenen ist es gar nicht erst möglich sich zu registrieren, da sehr genau auf die Angaben und die Form des Auftretens geachtet wird. Außerdem haben neue Nutzer zunächst eine Probezeit zu überstehen.
Ebenfalls zu empfehlen ist der Chat auf seitenstark.de.
Auch hier wird auf kinderfreundliche Art und Weise ein sicherer Chat für die jüngsten Internetnutzer angeboten. Der Chat hat jeden Tag nur für eine bestimmte Zeit geöffnet. In dieser Zeit sind jedoch durchgehend zwei ehrenamtliche Moderatoren im Chat, welche darauf schauen, dass die Nutzerregeln befolgt werden.
Eltern sollten also ihren Kindern die Nutzung von Online-Chats nicht verbieten, sondern von Anfang an ein gesundes Misstrauen gegenüber dem Internet vermitteln. So lernen Kinder das Risiko und die Gefahren selbst einzuschätzen und können sicher mit anderen Kindern online in Kontakt treten.
Niklas Sutter
Bildquelle:
© flickr.com -Lucelia Ribeiro