Die deutsche Fernsehlandschaft


Durchschnittlich können pro Haushalt 77 Fernsehsender in Deutschland empfangen werden, so das Ergebnis der AGF/GfK Fernsehforschung. Dabei gehören verschiedene Sender zu einer sogenannten Sendergruppe. medienbewusst.de möchte Licht ins Dunkel bringen und die Strukturen in der deutschen Fernsehlandschaft näher beleuchten.

Zuerst einmal wird bei Fernsehsendern zwischen öffentlich-rechtlichen und privatwirtschaftlichen Rundfunksendern unterschieden. Die öffentlich-rechtlichen Kanäle finanzieren sich zum Großteil über die Rundfunkgebühren, während sich die privaten Sender komplett selbst finanzieren müssen. Dies geschieht überwiegend durch Werbeeinnahmen oder bei Pay-TV Sendern über die zu zahlenden Gebühren.

Außerdem lassen sich die Sender in Senderverbunde unterteilen. Die öffentlich-rechtlichen Sender bestehen aus der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ARD) und dem Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF). Die ARD setzt sich aus den Dritten Fernsehprogrammen, wie beispielsweise dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR), dem Westdeutschen Rundfunk (WDR) oder dem Bayrischen Rundfunk (BR) zusammen. Der Kinderkanal (KiKA) ist dabei ein Gemeinschaftsprogramm von ARD und ZDF.

Bei den privatwirtschaftlichen Sendern wie RTL oder RTL II wird anhand der Senderbenennung ein Zusammenhang zur Mediengruppe RTL Deutschland assoziiert, die wiederrum der Bertelsmann AG angehören. Jedoch ist die RTL Group nicht alleiniger Besitzer von RTL II. Auch die Bauer Media Group, die Tele München Gruppe, die Walt Disney Company und der Verlags-und Medienkonzern Hubert Burda Media sind Eigentümer des Senders . Desweiteren werden VOX und n-tv  unter  der RTL Group geführt. Spartenkanäle wie RTL Passion, RTL Living oder RTL Nitro können zum Teil nur gegen Bezahlung empfangen werden. Der Kindersender SuperRTL gehört jeweils zur Hälfte der RTL Group und der Walt Disney Company. Die dritte große Sendegruppierung ist die ProSiebenSat.1 Media AG. Zu diesem Verbund werden neben ProSieben und Sat.1, auch kabel eins, sixx und die Video-On-Demand Plattform Maxdome gezählt.

Es gibt aber auch zahlreiche Sender, die keiner dieser drei großen Gruppierungen angehören. So ist Nickelodeon mit der MTV Networks Germany verbunden und der Sender Sport 1 mit der Constantin Medien AG.

Die drei bekanntesten Kindersender KiKA, SuperRTL und Nickelodeon gehören damit zu unterschiedlichen Senderverbunden. Der KiKA ist ein öffentlich-rechtlicher Sender. Durch die Gebührenfinanzierung ist im KiKA Programm kaum Werbung zu finden. Dagegen sind jedoch die privaten Sender Nickelodeon und SuperRTL auf Werbeeinnahmen angewiesen, um das gezeigte Programm finanzieren zu können.

Franziska Fritsch

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