Generation Handy bei Kindern – Was Eltern wissen müssen


Immer mehr Kinder in Deutschland besitzen heutzutage ein Mobiltelefon. Für einen Großteil der Eltern zählt es zur Normalität, ihren Nachwuchs schon im frühen Kindesalter mit einem Handy auszustatten. medienbewusst.de hat die wichtigsten Informationen zum Thema für Erziehungsberechtigte zusammengefasst.

Ein Handy gehört in der heutigen Zeit fast zur Standardausrüstung eines jeden Kindes. Eine Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest belegt dies, indem die Zahl der Handyinhaber unter Kindern in den letzten zehn Jahren von lediglich acht Prozent (1998) auf 52 Prozent (2008) gestiegen ist. Sie zeigt zudem auf, dass zum Zeitpunkt der Untersuchung sogar ganze 19 Prozent der Sechs- bis Siebenjährigen von ihren Eltern mit einem Mobiltelefon ausgestattet wurden. In Zukunft wird diese Zahl wahrscheinlich weiter ansteigen.

Erreichbarkeit des Kindes

Den größten Vorteil eines eigenen Mobiltelefons stellt sicherlich die ständige Erreichbarkeit dar. So können Eltern jederzeit in Kontakt mit den eigenen Kindern treten. Besonders effektiv kann das Ganze zum Beispiel sein, wenn keine Möglichkeit besteht, den Nachwuchs zur Schule oder anderen Orten zu fahren und dieser Weg mit Bus oder Bahn absolviert werden muss. Denn dann reicht ein einziger Anruf aus, um sich über das Wohlbefinden des Kindes informieren zu können. Jedoch sollten Eltern die Häufigkeit der Anrufe im pubertären Alter langsam zurücksetzen, da somit eine gewisse Selbstständigkeit gefördert werden kann.

Kostenfalle Mobiltelefon

Bei häufiger Handynutzung sind Nachteile allerdings auch nicht zu ignorieren. Neben den nicht vollkommen auszuschließenden gesundheitsschädigenden Einflüssen durch abgesendete Strahlungen, kann ein Mobiltelefon vor allem für Kinder zur aktiven Freizeitbeschäftigung werden, um aufkommender Langeweile entgegenzuwirken. Eltern sollten bei der Anschaffung eines Handys auf jeden Fall bestimmte Regeln zur Nutzung des Gerätes festlegen. Hierbei sollte beachtet werden, dass man dem Nachwuchs aufzeigt, inwiefern die Nutzung des Telefons auch hohe Kosten erzeugen kann.

Prepaid- oder Vertragshandy?

Die Kostenfrage ist wohl in jedem Elternhaus das schwierigste Thema, über das es zu entscheiden gilt. Handyverträge gibt es in den verschiedensten Formen und Möglichkeiten. Jedoch sollten Eltern auch die guten alten Prepaid-Karten für Mobiltelefone nicht vollkommen außer Acht lassen. Kinder können sich durch Vertragshandys in unplanmäßig hohe Unkosten stürzen, während man sich bei einem Prepaid-Tarif zu jeder Zeit über seinen aktuellen Kontostand auf dem Telefon informieren kann. Wenn der Geldbetrag, welchen man zum Monatsbeginn auf das Handy geladen hat, aufgebraucht ist, so kann es auch nicht mehr für Anrufe oder SMS genutzt werden. Für die eigenen Kinder ist dies wohl die einfachste und sicherste Art und Weise, sich in die große Welt der mobilen Endgeräte einzuführen und zurechtzufinden.

medienbewusst.de meint:
Ein Smartphone ist als erstes Handy für das eigene Kind sicherlich nicht geeignet. Das Kind muss im Beisein der Eltern den Umgang mit dem Handy lernen und sollte auch auf die Gefahren und Risiken hingewiesen werden. Zudem muss abgesprochen werden, in welchem Umfang und zu welchem Zweck das Kind das Handy benutzen darf. Diese können je nach Alter variieren. Sollten sich Eltern trotzdem noch unsicher sein: Einfach das eigene erste Handy aus dem Schrank herauskramen. Für den Anfang tut es das auch.

Tom Williger

Bildquellen:
© Rainer Sturm/pixelio.de

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