Seit dem 3. Juli 2014 läuft die belgisch-französische Produktion „Jack und das Kuckucksuhrherz“ auch endlich in den deutschen Kinos und ist der Beweis dafür, dass ein guter Animationsfilm nicht immer aus den Vereinigten Staaten kommen muss.
Es ist eine frostige und kalte Nacht in der sich eine junge Schwangere mühsam ihren Weg durch den Schnee bahnt, hin zu einem kurios aussehenden Haus auf der Spitze eines Hügels. Neben ihr fallen in Eis gehüllte Vögel zu Boden und ihre Tränen erstarren sofort zu steinhartem Eis – es ist wahrlich der kälteste Tag, den Schottland je erlebt hat.
Mit allerletzter Kraft schafft es die werdende Mutter zu der hölzernen Tür des Hauses, bricht dann aber erschöpft zusammen. Zum Glück findet die dort heimische Hebamme die bewusstlose Frau rechtzeitig und bringt den tapferen Jack anschließend zur Welt. Doch irgendetwas scheint nicht zu stimmen. Sein junges Herz ist schwer und kalt – es ist im Leib der Mutter gefroren.
Geistesgegenwärtig entscheidet die pfiffige Geburtshelferin kurzerhand, das Herz durch eine kleine Kuckucksuhr zu ersetzen, deren feine mechanische Zahnräder das Schlagen des Herzens übernehmen und rettet ihm damit das noch kurze Leben.
Von nun an gelten für Jack aber drei wichtige Regeln, die über sein Überleben entscheiden können: Er darf niemals in Rage geraten, darf niemals an den Zeigern drehen und am aller wichtigsten, er darf sich niemals verlieben.
Die Jahre ziehen ins Land und Jack wächst heran zu einem quirligen und neugierigen Burschen, der nichts lieber tun möchte, als endlich die nahe gelegene Stadt zu erkunden, was er jedoch aufgrund seines fragilen Herzens nicht darf.
An seinem zehnten Geburtstag allerdings wird sein Wunsch endlich wahr und er darf mit zu einem Bummel durch das Städtchen. Euphorisiert schlendert er durch die altertümlichen Gassen und ist begeistert von dem hektischen Treiben. In einem unaufmerksamen Moment entwischt der Junge seiner Aufpasserin und folgt einer wundersamen Melodie, die aus dem Zentrum des Orts zu kommen scheint. Auf dem Platz angekommen erblickt er ein junges Mädchen, das eine Drehorgel spielt und dazu singt. Er ist sofort von ihr verzaubert und steigt zum Duett mit ein, die beiden harmonieren perfekt zusammen und spüren plötzlich eine unglaubliche Zuneigung – zu viel für das schwache Herz von Jack. Er wird ohnmächtig und als er erwacht, ist er wieder zuhause – ohne eine Spur von dem Mädchen aus der Stadt. Doch trotz aller Warnungen – für ihn ist klar, dass er sie unbedingt wiedersehen muss. So beginnt eine abenteuerliche Suche durch ganz Europa.
medienbewusst.de meint:
„Jack und das Kuckucksuhrherz“ ist eine liebevoll erzählte Geschichte, die auf den Pfaden von Tim Burtons Klassiker wandelt. Detaillierte Kulissen und beeindruckende Kamerafahrten lassen den Zuschauer problemlos in die bizarre Welt des Films eintauchen. Die Musikstücke erreichen zwar nicht ganz die Qualität von Disney, sind aber dennoch gut und stimmig.
Der Film ist ab 6 Jahren freigegeben, richtet sich aber aufgrund der teils düsteren Stimmung und der zugrundeliegenden Handlung eher an etwas ältere Kinder.
Kevin Stark