Es ist ein naheliegendes Vorurteil – Kinder von heute hängen nur noch am Handy, Tablet oder vor dem Fernseher. Nach einer Studie von sechs Verlagshäusern, darunter der Zeit Verlag, der Spiegel-Verlag und Gruner + Jahr, stehen aber vor allem Bücher bei den Kids noch immer ganz hoch im Kurs.
Fast drei Viertel der Kinder im Alter von vier bis 13 Jahren gaben an, mehrmals in der Woche ein Buch oder eine Zeitschrift zu lesen. Weit weniger, 57 Prozent, gaben an digitale Spiele auf den entsprechenden Konsolen oder dem Tablet zu spielen. Bei den jüngeren Kindern zwischen Sechs und 13 Jahren liegt das Lesen sogar weit vor anderen Unterhaltungsangeboten, darunter auch YouTube, Spielekonsolen oder Filmen.
Das Ergebnis ist sicher ganz im Sinne der Auftraggeber. In der „Kinder-Medien-Studie“ wurden mehr als 1600 Interviews mit Kindern und Jugendlichen durchgeführt. Die Studie soll Auskunft darüber geben, wie junge Leute Medien konsumieren und wie sie ihre Freizeit verbringen. Die größte Konkurrenz stellt sicher das Internet. Umso erfreulicher muss für die Auftraggeber sein, dass ein Ergebnis lautet: „Erheblichen Anteil am Erfolg des klassischen Lesematerials haben Kinderzeitschriften“. Dass auch Eltern Printmagazine für besser als „andere Medien“ halten, ist keine große Überraschung. Vor allem, wenn „andere Medien“ das Internet bedeutet, in dem man auch schnell auf Seiten geraten kann, die nicht für Kinder geeignet sind. Klar also, warum Väter und Mütter Zeitschriften als „sinnvolle Beschäftigung“ erachten. Die Studie nennt hierbei gute Argumente für die Bevorzugung der Printerzeugnisse. Wenn die Kinder lesen, könnten sie die Inhalte in ihrem eigenen Tempo aufnehmen, die Kreativität würde angeregt und schließlich würden sie motiviert selbst aktiv zu werden. Den anderen Medien wurden von weniger der befragten Eltern diese Eigenschaften zugesprochen.