Immer früher und öfter greifen auch Kinder zum Smartphone oder Tablet. Dabei eröffnen sich ihnen die scheinbar unendlichen Weiten des Internets, die mit Sicherheit nicht nur positive Seiten haben. In diesem Nutzungstipp soll Ihnen gezeigt werden, welche Möglichkeiten Sie haben, um ihre Geräte „kindersicher“ zu machen, bevor sie Ihren Kleinen erlauben die Digitale Welt zu erforschen.
Egal ob Zuhause, bei Freunden oder Unterwegs, immer wieder kommen Kinder in Kontakt mit Tablets und Smartphones. Eine KIM-Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest (2014) stellt einen sprunghaften Anstieg bei der Verbreitung von vor allem Tablet-PCs fest. Laut dieser Studie besitzen 19 Prozent der Haushalte mit Kindern zwischen sechs und 13 Jahren einen Tablet-PC, in der Hälfte der Haushalte „nutzen Kinder die Geräte regelmäßig zum Spielen, gut jeder Dritte sieht darauf Fotos oder Videos an oder surft im Internet.“
Gefahren lauern für Kinder insbesondere in Inhalten, die sie noch nicht verstehen und die sie eventuell verstören könnten. Natürlich sind auch Werbeanzeigen oder In-App-Käufe nicht zu unterschätzen. Um Kinder vor diesen virtuellen Bedrohungen zu schützen, gibt es verschiedene Optionen für Eltern. Abhängig vom Betriebssystem bieten sich unterschiedliche Möglichkeiten über die Einstellungen das Gerät „kindersicherer“ zu machen. Diese haben wir bereits in unserem Nutzungstipp Was dürfen meine Apps? Ein Leitfaden für den sichereren Umgang mit dem Mobilgerät erklärt.
Außerdem lässt sich im App-Store eine Auswahl an kostenpflichtigen, aber auch kostenlosen Apps finden, die es sich zum Ziel gemacht haben mobile Geräte für Kinder sicherer zu machen. So auch die App „Kids Place“, welche ein App-Launcher für Android-Geräte ist, der Eltern ermöglicht zu bestimmen, welche Apps von ihren Kindern innerhalb der werbefreien Umgebung genutzt werden dürfen. Kids Place verhindert außerdem, „dass Kinder neue Apps herunterladen, Telefonanrufe durchführen, Textnachrichten schreiben oder andere Aktionen starten, die Sie Geld kosten könnten.“, verspricht Kiddoware, Anbieter der App. Eltern können zum Beispiel einstellen wie lange und in welchem Zeitraum das Gerät genutzt werden darf. Auf diese und weitere Funktionen erhalten Eltern nach Eingabe ihres Sicherheits-PIN Zugriff. Eine Anleitung für die Einrichtung finden sie hier.
Ähnliche Funktionen wie Kids Place bietet auch die „Protect Your Kids“-App, die ebenfalls nur für Android Geräte verfügbar ist. Hier werden zusätzlich noch andere Möglichkeiten geboten, wie zum Beispiel ein kindersicherer Browser. Des Weiteren gibt es einen Ferienmodus, bei dem man die festgelegte Nutzungsdauer erweitern kann, ohne die Grundeinstellungen verändern zu müssen. Nach einer 20-tägigen Testphase mit vollem Funktionsumfang muss jedoch ein Abo abgeschlossen werden (ab 3,91€/Monat).
Eine Alternative im Bereich Browsersicherheit bietet da die kostenlose App von fragFINN. Diese ist laut Anbieter eine „Kinderschutzapp für Smartphones und Tablets mit den mobilen Betriebssystemen Android und iOS“, sie stellt dabei einen Browser dar, „mit dem nur auf den von Medienpädagogen geprüften Webseiten der fragFINN-Whitelist gesurft werden kann. Mithilfe der Suchmaschine können Kinder für sie geeignete Internetinhalte schnell auffinden.“
Wichtig ist trotz Verwendung sogenannter „Kinderschutzapps“, dass Eltern sich selbst ein Bild von den Inhalten machen, mit denen sich ihre Kinder auf Tablet oder Smartphone beschäftigen. Erste Anlaufstellen sind vor allem die Beschreibung im jeweiligen App-Store und Nutzerrezensionen. Zusätzlich sollten vor dem Download einer App zweite Meinungen außerhalb des App-Stores eingeholt werden. Nicht zuletzt sollten Eltern die App zuvor ausführlich selbst testen, bevor sie ihre Kleinen darauf loslassen.
Cora Döring
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