Wer hört im Jugendalter schon gerne auf Erwachsene, wenn es um Sicherheit im Internet geht? Auch wenn Jugendliche nicht selten begleitende Hilfe benötigen, um die Probleme und Tücken des Internets zu bewältigen, so fällt die Annahme derselben oft schwer. Mit Juuuport ging 2010, nach sechsmonatiger Testphase, die erste Web-Selbstschutz-Plattform ans Netz, die von Jugendlichen für Jugendliche gestaltet wird. Wie gut die Ansprache auf Augenhöhe gelingt, hat medienbewusst.de genauer untersucht.
In drei inhaltlichen Kategorien können sich jugendliche Nutzer auf Juuuport über Mobbing und Abzocke im Internet beraten, informieren oder über ihre Probleme austauschen. So bildet das “fooorum” ein Herzstück der, von der niedersächsischen Landesmedienanstalt vertretenen, Seite. Dieses ist übersichtlich in zwölf Oberkategorien gegliedert, unter denen die Nutzer ihre Fragen posten können. Nur angemeldete Nutzer können Beiträge verfassen. Zudem kontrollieren sogenannte Scouts den sozialen Umgang miteinander.
Neben persönlichen Problemen wie „Von der besten Freundin hintergangen“, werden durchaus auch aktuelle, kontroverse Themen wie die Facebook Gesichtserkennung diskutiert. Um das Wissen der Nutzer zu erweitern, wird außerdem direkt auf Artikel von Online Zeitungen verwiesen. Forums-Nutzer verwenden, anders als oft in normalen Internetforen der Fall, keinen unverständlichen Internet-Slang und auch keine Schimpfwörter, sondern bemühen sich um kompetente und verständliche Antworten.
Desweiteren bietet Juuuport mit juuuwiki auch die Möglichkeit eines Wissensaustauschs. Dieses Wiki kommt mit komplett anderem Design Wikipedia-typisch schlicht daher. Zwar ist der Designwechsel für Jugendliche kein Problem, doch gibt es, im seit September 2009 existierenden, Wiki bislang keinen Inhalt. Neben Diskussionsmöglichkeiten bietet Juuuport unter der Kategorie „Dein Schutz“ auch konkrete Tipps zur Websicherheit. So wird jungen Nutzern beispielsweise erklärt, wie sie die, bei Facebook automatisch aktivierte Gesichtserkennung, auf dem eigenen Profil unterbinden können.
Ein wichtiger Teil von Juuuport ist auch die persönliche Beratung, die von den Scouts angeboten wird. Damit wird das Webseiten-Motto „Wir helfen dir im Web“ mit Leben gefüllt. Dass die Scouts auch die notwendige Beratungskompetenz haben, wird durch Schulungen sichergestellt. Die erste Juuuport Schulung fand im März in Leipzig statt.
Erst im vergangen Jahr gewann die Seite den Wettbewerb des Bundeswirtschaftsministeriums „Wege ins Netz“ unter der Kategorie „Kenntnisse vertiefen und erweitern: Internetnutzer weiterqualifizieren“. Damit wird auch dem Konzept von Juuuport Rechnung getragen, schon vorhandene Kompetenzen zu fördern. Doch das schlichte Design und der übersichtliche Aufbau würde auch Neueinsteiger nicht überfordern. Juuuport ist als diesjähriger Kandidat für den klicksafe Preis 2011 nominiert, der jährlich für Internetkompetenzförderung und Websicherheit vergeben wird.
Durch seriöse und unkomplizierte Beratung, ein funktionierendes und hochwertiges Forum und vor allem durch die konkreten Tipps wird die Medienkompetenz von Jugendlichen aktiv gefördert. Juuuport ist eine sichere, vertrauensvolle Anlaufstelle und ein permanenter Internetbegleiter von Jugendlichen für Jugendliche mit funktionierendem Konzept. Das seit 2009 offenbar inhaltslose juuuwiki mit abweichendem Design ist ein kleines Ärgernis, von dem sich die Zielgruppe aber nicht stören lassen dürfte. Daher ist Juuport uneingeschränkt empfehlenswert.
Joel Stoy
Bildquelle:
© juuuport.de