Minions – Die Suche nach dem Superschurken


Seit den ersten beiden Teilen von „Ich, einfach unverbesserlich“ haben sich die Minions von Nebenfiguren zu absoluten Publikumslieblingen entwickelt. Nun stehen sie alleine im Rampenlicht und müssen sich in der Hauptrolle beweisen. Doch reicht das für einen eigenen, unterhaltsamen Animationsfilm aus?

Die Minions – das sind kleine gelbe Wesen, die in ihrer eigene Fantasiesprache sprechen und gerne mal für chaotische Zustände sorgen. In ihrem eigenen Kinofilm „Minions 3D“ wird die Vorgeschichte zu „Ich, einfach unverbesserlich“ erzählt. Der Zuschauer erfährt, wie verzweifelt die Minions schon seit Jahrhunderten nach dem ultimativen Bösewicht gesucht haben. Bis sie schließlich auf Gru gestoßen sind und sich diesem angeschlossen haben.

„Minions 3D“ beginnt noch weit vor der Zeit, als die ersten Menschen auf der Erde gelebt haben. Denn die Winzlinge sind aus gelben Einzellern entstanden. Schon seit ihrer Geburt verspüren sie ständig den Drang, einem Bösewicht dienen zu müssen. Da bietet sich im Dinosaurier-Zeitalter natürlich der mächtige Tyrannosaurus Rex als Leitfigur an. Doch irgendwie soll es nicht so richtig klappen. Ein Missgeschick folgt dem anderen – und am Ende sind auch Dracula und Kaiser Napoleon tot. In der Gruppe der Minions macht sich schnell Frustration breit. Um die Truppe aber wieder zu ermuntern, machen sich Kevin, Stuart und Bob auf den Weg nach New York. Es ist das Jahr 1968. In der amerikanischen Weltmetropole trifft das Trio auf die Schurkin Scarlett Overkill, die die ideale Anführerin für die wilden Geschöpfe zu sein scheint. So erhalten die Minions gleich den ersten Auftrag. Sie sollen die Krone von Queen Elizabeth II. stehlen. Endlich können die frechen Wesen wieder einen böswilligen Auftrag erfüllen.

Drehbuchautor Brian Lynch lässt prägende Geschichtsereignisse der letzten Jahrhunderte wieder aufleben. Egal ob die Amtszeit von Präsident Richard Nixon oder der legendäre Zebrastreifen in der Abbey Road – der Film findet häufig passende Bilder für das jeweilige Zeitalter. Überraschend ist auch die Musikuntermalung des Animationsfilms. Bekannte Lieder von den Beatles, Aerosmith oder The Who begleiten die verschiedenen Filmszenen. Der vorherige Titelsong „Happy“ von Popstar Pharrell Williams wäre hier völlig fehl am Platz.
„Minions 3D“ läuft seit dem 02.07.2015 in den deutschen Kinos. Der Film ist ab 0 Jahren freigegeben. Da es sich hierbei um Prequel, also eine Art Vorgeschichte, handelt, ist es nicht zwingend erforderlich, die vorherigen Filme gesehen zu haben.

medienbewusst.de meint:„Minions 3D“ legt gleich zu Beginn mit einer enormen Fülle an Gags los, die bis zum Schluss weitgehend gehalten werden kann. Der Film lebt von seiner Situationskomik und kommt auch nur mit wenigen Dialogen bzw. mit der zusammengemischten Sprache der Minions aus. Den erwachsenen Kinozuschauern dürfte zusätzlich die kleine Geschichtsstunde Spaß bereiten, weil es immer wieder witzige Anspielungen zu entdecken gibt. Da dem Animationsfilm aber neben den Minions weitere Hauptfiguren fehlen, begeht er den Fehler, dem Trio um Kevin, Stuart und Bob zu sehr bestimmte Charakterzüge aufzuzwingen. Das wäre nicht notwendig gewesen, zumal die Minions von ihrer Einfachheit leben. Bei der Schurkin Scarlett Overkill hingegen wäre eine Entwicklung durchaus sinnvoll gewesen. Stattdessen bleibt der Charakter ziemlich blass und gibt kaum etwas Neues über sich preis. Letztendlich steht zudem wieder einmal die Frage im Raum, ob der Film wirklich eine 3D-Fassung benötigt oder ob am Ende ausschließlich die Einnahmen zählen. Den Film in der herkömmlichen 2D-Version zu schauen, genügt in diesem Fall völlig.

Valentin Wyremba

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