Die Stiftung Cerebral hat eine Lern-App entwickelt, die Kinder spielerisch in Bezug auf das Thema „Behinderung“ sensibilisieren soll. Sie entstand parallel zum kostenpflichtigen Printlehrmittel „Prinzip Vielfalt“, welches aus Unterrichtsbausteinen für Schulen über das Thema besteht. Schüler verschiedener Klassenstufen lernen so, dass manche Situationen nur mit dem Teamwork aller Gruppenmitglieder bewältigt werden können.
Die Schweizer Stiftung für das cerebral gelähmte Kind hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen mit Behinderung und deren Angehörige zu unterstützen und die Gesellschaft auf deren Anliegen aufmerksam zu machen.
Passend dazu haben sie die kostenlose Lern-App „The Unstoppables“ für Smartphones und Tablets entwickelt, welche außerdem für den Software-Preis GIGA Maus der Familienzeitschrift ELTERN family nominiert ist. Sie soll Kinder in Bezug auf Menschen mit körperlichen Einschränkungen sensibilisieren und ihnen spielerisch beibringen, dass manchmal genau sie es sind, die in Notsituationen die entscheidende Lösung parat haben. Die App hat keine Alterseinschränkung und ist frei von Werbeeinblendungen.
Das Spiel beginnt mit der Entführung von Melissas Hund Tofu. Er ist für sie sehr wichtig, da er ihr Blindenhund ist. Gemeinsam mit ihren Freunden Achim, Jan und Mai macht sie sich auf den Weg zu dem Ort, den der Entführer ihr genannt hat um Tofu zurück zu holen. Über eine Karte kann der Spieler zwischen den einzelnen Orten wählen, umso den nicht ganz einfachen Weg zu bewältigen. Immer wieder tauchen kleine Hindernisse auf, die nur mit Teamwork und den besonderen Fähigkeiten der Freunde gemeistert werden können.
So sitzt Achim zwar im Rollstuhl, kann dafür aber die anderen mit ihm transportieren. Er hilft so zum Beispiel Melissa, schneller von einem Ort zum anderen zu kommen.
Jan hingegen ist sehr stark und kann ohne Probleme Gegenstände (oder auch Achim) von A nach B tragen, umso den Weg für die Freunde von Hindernissen zu befreien.
Mai ist zwar klein, aber dafür kann sie hoch springen und gut klettern. Wenn alle vor einer verschlossenen Tür stehen, kann sie zum Beispiel über den Lüftungsschacht auf die andere Seite gelangen, umso die Tür zu öffnen.
Und Melissa hat auch eine besondere Fähigkeit, sie kann mit Hilfe ihres Stocks höher gelegene Gegenstände erreichen.
Die App ist einfach zu bedienen. Durch horizontales Wischen kann man die einzelnen Charaktere bewegen. Zwischen ihnen kann der Spieler in der oberen linken Ecke durch einfaches Tippen auf deren Porträt auswählen. Durch das Tippen auf den Actionbutton, kann man die einzelnen Fähigkeiten des jeweiligen Charakters einsetzen oder auch zum Beispiel Schalter betätigen. Das Spiel wird mit einer stimmungsvollen Musik unterlegt und durch passende Geräusche wie den Straßenverkehr oder Vogelgezwitscher authentischer gemacht.
Nicht zu kurz kommt die Entdeckungsfreude der Kinder, auch wenn die Charaktere kleine Hinweise auf den nächsten Schritt in den einzelnen Levels geben. Die Hersteller vermeiden außerdem die Kinder zeitlich unter Druck zu setzten, da sie für jedes Level so viel Zeit haben, wie sie benötigen.
medienbewusst.de meint: Diese App überzeugt durch das spielerische Erlernen von Teamwork. Den Kindern wird sehr schön vermittelt, dass Menschen mit körperlichen Einschränkungen genauso ein Teil der Gesellschaft sind, wie andere Menschen auch. Außerdem zeigt die App eindrucksvoll, dass jeder Mensch einzigartig ist und wahre Freunde in jeder Situation zu einem halten und einen unterstützen. Manche Stellen in dem Spiel sind etwas knifflig zu lösen, da man manchmal nicht auf Anhieb sieht, wie man weiter vorzugehen hat. Sie sind nur mit ausprobieren zu lösen, was für jüngere Kinder etwas schwierig sein könnte.
Angelique Wezel
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