Strange Magic – Feen und Kobolde als Liebesverweigerer


Wie in jedem Disney-Film gibt es auch in „Strange Magic“ die Guten und die Bösen. Der Film zeigt aber auch, dass die Bösen nicht abgrundtief schlecht sein müssen, sondern manchmal einfach verbittert und verletzt sind.

Der Wald, in dem „Strange Magic“ spielt, ist streng geteilt. Auf der dunklen Seite leben die hässlichen Gestalten des Waldes, während auf der anderen Seite Feen ein buntes, berauschendes Leben führen. Mit dieser Welt will Koboldkönig Bog, der finstere Herrscher des Dunklen Waldes, nichts zu tun haben. Auch Liebe verabscheut er und versucht sie von seinem Reich fernzuhalten.

Dafür sperrt er die Sugar Plum Fairy – die Einzige, die in der Lage ist, Liebestränke herzustellen – ein und vernichtet alle Primeln, die Zutat für den Zaubertrank sind.
Und auch auf der fröhlichen Seite des Waldes schwört eine Fee der Liebe ab. Königstochter Marianne wurde kurz vor ihrer Hochzeit mit dem eingebildeten Ronald von diesem betrogen und will nun nichts mehr mit Liebe zu tun haben. Stattdessen möchte sie sich um ihre naive Schwester Dawn kümmern, die sich ständig in jemand anderen verliebt.

Als ein Liebestrank von der dunklen Seite des Waldes gestohlen wird, treffen die beiden Welten aufeinander. König Bog entführt Dawn bei einem Feen-Fest und will sie erst freilassen, wenn der Liebestrank zurück ist. Was er nicht weiß, ist, dass Dawn bereits aus Versehen mit dem Liebestrank benetzt wurde und sich nun Hals über Kopf in ihn verliebt hat. Das macht es für Marianne und weitere tapfere Feen nicht gerade einfacher, Dawn zu retten. Auch König Bog ist mit der Situation überfordert, da Dawn mit ihren Komplimenten und Geschenken Gefühle in ihm weckt, die er lange zu verdrängen versucht hat.

Das Animationsfilm-Musical wird untermalt von Covern alter und aktueller Songs. Damit sie zur Handlung passen, wurden die Texte der Lieder ein wenig verändert. Mit Klassikern von „Can’t Help Falling in Love“ von Elvis Presley über Bob Marleys „Three Little Birds“ zu „What Doesn’t Kill You“ von Kelly Clarkson haben sich die Macher bemüht, viele Genres abzudecken und damit den Geschmack der Zuschauer zu treffen.

Hinter der Story von „Strange Magic“ stecken 15 Jahre Arbeit. Der Drehbuchautor von „Star Wars“, Georg Lucas, wollte mit der Disney-Animation eine Mädchenversion von „Star Wars“ für seine drei Töchter erschaffen. Die Botschaft, die Lucas seinen Töchtern und der Welt mitgeben möchte, ist einfach: Der Geist eines Menschen ist es, in den man sich verliebt, nicht das Äußere.

Warum gilt „Strange Magic“ als Flop?

Der Film „Strange Magic“ gilt als einer der großen Flops aus dem Hause Disney. Obwohl der Kinostart in mehr als 3.000 Kinos stattfand, konnte der Animationsfilm nur relativ wenige Menschen vor die Leinwand locken und spielte in Kanada sowie in den USA nur rund 12,5 Millionen US-Dollar ein. Außerdem wurde „Strange Magic“ vielfach außerordentlich schlecht bewertet und unter anderem als einer der schlechtesten Animationsfilme von Disney bezeichnet.

Für welche Zielgruppe ist der Film „Strange Magic“ geeignet?

Bei „Strange Magic“ handelt es sich um ein Animations-Musical im Fantasy-Kontext. Kinder finden oftmals großen Gefallen an Geschichten rund um Feen und Kobolde und könnten so durchaus auf ihre Kosten kommen. Dem entspricht auch der Umstand, dass in Deutschland eine Freigabe ohne Altersbeschränkung durch die FSK vorgenommen wurde. Der Film mag zwar nicht jedem gefallen, ist aber nicht jugendgefährdend oder als schädlich für Kinder einzustufen.

Was ist die Botschaft von „Strange Magic“?

Disney steht für Unterhaltung für die ganze Familie und ist diesem Grundsatz auch bei „Strange Magic“ treu geblieben. Gleichzeitig vermittelt der Film eine wichtige Botschaft, die ihm einen gewissen pädagogischen Wert verschafft. George Lucas, der Autor hinter „Star Wars“, ist auch für die Geschichte von „Strange Magic“ verantwortlich und wollte damit aufzeigen, dass es in der Liebe auf die inneren Werte und nicht auf Äußerlichkeiten ankommt.

Achtung! Tipp aus der Redaktion

Dem Animations-Musical „Strange Magic“ war kein großer Erfolg vergönnt, weshalb der Film rasch wieder in der Versenkung verschwand. Nichtsdestotrotz stecken viel Arbeit und Herzblut in dem Streifen, was durchaus zu würdigen ist. Zudem sind die Geschmäcker verschieden, weshalb der folgende Tipp aus unserer Redaktion nicht vollkommen außer Acht gelassen werden sollte.

Lassen Sie sich nicht von schlechten Kritiken abschrecken!

Die schlechten Kritiken haben eine abschreckende Wirkung, von der man sich nicht gänzlich beeinflussen lassen sollte. Auch für „Strange Magic“ gibt es durchaus ein Publikum. Wer nicht im Kino war, kann sich den Film auf DVD oder Blu-ray kaufen und so im Heimkino genießen. Zudem ist der Film über einige Streaminganbieter als Video on Demand verfügbar. Es ist folglich nicht zu spät, sich ein eigenes Urteil zu bilden.

 

medienbewusst.de meint:

„Strange Magic“ entpuppte sich in den USA als riesiger Flop an den Kinokassen. Auch in verschiedensten Internet-Foren wird der Film heftig kritisiert. Der Animationsfilm gehört zwar nicht zu den Stärksten aus dem Hause Disney, so schlecht wie er jedoch allgemein bewertet wurde, ist er nicht. Auch wenn die Story an manchen Stellen schwächelt, sind die Charaktere doch liebenswert und teilweise sehr schön animiert.
Die Gesangseinlagen mögen dem ein oder anderen zu häufig und zu wahllos vorkommen, aber dass irgendwann jeder auf seinen Geschmack kommt, lässt sich nicht verleugnen. Außerdem enthält der Film eine gelungene überraschende Wendung. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Altersfreigabe ab 0 Jahren durch die die erzeugte Spannung und die vielen Kämpfe nicht angemessen ist.

Janine Blum