KinderCampus – Werbung vs. Spielplatzatmosphäre


Kindgerecht gestaltete Internetseiten gibt es mittlerweile wie Sand am Meer und auch KinderCampus.de ist eine davon. Auf den ersten Blick scheint sich dieses Portal jedoch nur durch seinen Nachrichtenwert von anderen Kinderwebsites zu unterscheiden, da auch politische, wirtschaftliche und internationale Neuigkeiten aus aller Welt erwähnt und diskutiert werden.

KinderCampus.de ist seit  1999 online und ein Produkt der cobra youth communications GmbH. Die Administratoren beschreiben ihre Seite selbst als: „Internet für Kinder: Lehrreich, verspielt und unter pädagogischen Gesichtspunkten konzipiert.“

Grundsätzlich richtet sich das Angebot aus kleinen Lernspielen, Infoarchiven, Hausaufgabenchat, einer betreuten Community und dem Nachrichtenfeature vor allem an Kinder ab sieben Jahren. Durch die Registrierung kann im Anmeldebereich auch ein persönlicher Account zum Chatten angelegt werden. Regelmäßig können registrierte Nutzer auch an besonderen Chatthemen teilnehmen, wie z.B. Hausaufgaben-, Sprach-, Experten- oder Star-Chats.

Die Seite ist einfach gegliedert: Sie besteht aus dem Anmeldebereich, den Webtipps, Phils Videokiste,  dem Such- und Hilfefenster, das eine Erklärung der jeweiligen Seite enthält und dem Maskottchen, einem kleinem Jungen, der recht mürrisch schaut. Hinzu kommt lästigerweise ein fest in jeder Seite verankertes Werbefenster, das nicht ausgeblendet werden kann.

Desweiteren kann der Nutzer zwischen den fünf Bereichen Zuhause, Spielen, Wissen, Freunde und Nachrichten auswählen, die inhaltlich genau wie die Startseite aufgebaut sind, nur zusätzlich am unteren Rand spezialisierte Features enthalten. Auf der Spieleseite sind neben den Anwendungen auch Umfragen, Highscorelisten und die Sortierung der Spiele nach Themen enthalten, während der Nutzer auf der Freundeseite den Chat öffnen, sein Postfach leeren, Gruppen anlegen oder Chatprotokolle ansehen kann. Im Bereich Wissen können viele Quizfragen zu unterschiedlichen Themen wie Stars, Schule und Tiere bis hin zu  Fußball und Technik gelöst werden. Jedes Quiz enthält am Ende außerdem einen Link zu einem Beitrag auf der Nachrichtenseite, der sich mit dem Thema auseinandersetzt. Das Besondere am Nachrichtenbereich ist wiederum der internationale Bezug der Themen und die Möglichkeit, Nachrichten zu sortieren.

Insgesamt wirken die Seiten häufig sehr voll, da sich vieles bewegt, blinkt oder einfach sehr bunt gestaltet ist. Das Maskottchen erscheint mitunter nur wenig motivierend, da es stets die Mundwinkel hängen lässt und eher an einen gleichgültigen Teenager erinnert, als an einen lernwilligen und interessierten Schüler. Das größte Manko des Portals ist jedoch die ständig wiederkehrende Pop-Up-Werbung, die sich bei jedem Anklicken eines Elements neu öffnet und die ganze Seite verdeckt. Dies ist nicht nur für Kinder lästig und nervenaufreibend, sondern schlichtweg aufdringlich. Das kleine Kreuz zum Schließen ist gut in der Werbeanzeige versteckt und kann leicht übersehen werden, sodass eine große Chance besteht, dass Kinder auf fremde Werbeseiten weitergeleitet werden.

Fazit: KinderCampus.de enthält durchaus interessante Inhalte, lehrreiche Spiele und umfangreiche Austauschmöglichkeiten. Die Gestaltung der Website ist jedoch zu unübersichtlich und für Kinder zu unverständlich. Die dauerhaften Werbe-Pop-Ups sind nervenaufreibend, lästig und eine Gefahr für Kinder, die sich auf Werbeseiten nicht orientieren können.

Jana Wendig

Bildquelle:
© KinderCampus.de