Sprachenlernen 2.0


Während sich das spielerische Lernen von Fremdsprachen  in der Grundschule schon lange durchgesetzt hat, ist der Trend, das Potential und die Neugier der Kinder früh zu nutzen, nun auch im Internet angekommen. medienbewusst.de hat sich daher mit drei Internetangeboten auseinandergesetzt, die die unterschiedliche Konzeption von Lernangeboten darstellt.

In großer Vielzahl existieren Seiten, die wie ein Wörterbuch aufbereitet sind.  Exemplarisch hierfür ist littleexplorers.com. Die Website bietet Kindern an, sich anhand von Vokabellisten einen Grundwortschatz in der zu erlernenden Sprache aufzubauen. Die Listen orientieren sich an Themenblöcken wie Buildings, School oder Sports. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, alle auf der Seite vorhandenen Vokabeln alphabetisch zu ordnen. Alle Wörter sind  mithilfe von Zeichnungen erklärt, wodurch sie sich leichter einprägen lassen sollen. Es existieren allerdings keine unterstützenden Sprachdateien. Daher sind hier besonders Kinder angesprochen, die bereits Erfahrungen bezüglich der Aussprache der jeweiligen Fremdsprache besitzen.

Multimedialer  präsentiert sich das Sprachenportal literacycenter.net. Es richtet sich an Kinder im Vorschulalter. Das Angebot wird zwar vollkommen in der gewählten Fremdsprache geführt, jedoch bedient es sich selbsterklärender Symbole und setzt viel Wert auf Übersichtlichkeit.  Kinder können auf der Website die Buchstaben, Formen, Farben und Zahlen erlernen und werden hierbei in der Aussprache durch vorhandene Sprachdateien unterstützt.

Ein Beispiel für ein Sprachenportal mit etwas größerem Umfang ist lingoland.net. Hier sollen Kinder angesprochen werden, die erste Kompetenzen in den Sprachen Französisch, Spanisch, Holländisch und  Tschechisch erwerben möchten. Was sofort ins Auge sticht, ist das Maskottchen, welches die Kinder durch das Menü der Seite führt. Durch dessen äußere Erscheinung, der Zeichnung eines Aliens, und dem Umstand, dass es mit einer Kinderstimme versehen ist, sollen sich Kinder wesentlich besser mit dem Angebot identifizieren können. So soll der Nährboden für erfolgreiches Lernen geschaffen werden.

Die Seite verfügt, ähnlich wie littleexplorers.net über ein thematisch geordnetes Wörterbuch, das ebenfalls eine Sprachdatei mit  Beispielsätzen enthält. Zusätzlich werden zahlreiche Informationen  geboten, die über das Land der ausgewählten Fremdsprache Auskunft geben soll. So ist die Frankreich-Rubrik beispielsweise mit dem Lied „Frère Jacques“ und einem Video von Paris bestückt. Beim Sprachenquiz wird Interaktivität geboten. Das Quiz in Form eines Lückentexts soll eine weitere Anregung zum Fremdsprachenlernen darstellen.

Fazit: Abschließend kann festgestellt werden, dass im Internet sehr unterschiedliche Angebote für das Erlernen einer Fremdsprache zur Verfügung stehen. Sie unterscheiden sich vor allem in Umfang, Multimedialität und Interaktivität. Eltern sollten bei der Wahl zugunsten eines bestimmten Portals  besonders die bisherigen Fremdsprachenkenntnisse ihrer Kinder berücksichtigen. So kann es z.B. durchaus  von großer Wichtigkeit sein, dass eine Sprachdatei vorhanden ist. Findet sich dann tatsächlich ein Portal, das dem Niveau des Kindes angemessen ist, so kann das ein oder andere Angebot tatsächlich als Vorbereitung oder als Begleitung für den Sprachenunterricht herangezogen werden.

Steffen Werthmann

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