Animiertes Eulenabenteuer in grandioser Optik


Atemberaubend und verwirrend zugleich. So könnte man Zack Snyders („300“, „Watchmen“) neustes Werk „Die Legende der Wächter“ kurz und treffend beschreiben. Die auf einer Kinderbuchreihe der amerikanischen Fantasy-Autorin Kathryn Lasky beruhende Filmadaption besticht durch überwältigende Animationen, lebensnahe Abbildungen und einer leider ziemlich verschachtelten Story, welche einiges an Vorwissen voraussetzt.

Die Brüder Soren und Kludd sind zwei junge Schleiereulen, die gerade mit ihren Eltern ihre ersten Flugversuche unternehmen. In ihrem jugendlichen Leichtsinn stehlen sich die beiden heimlich aus ihrer sicheren Behausung und landen prompt auf dem Waldboden. Auf der anschließenden Flucht vor unliebsamen Waldbewohnern, werden sie von zwei mysteriösen Eulen gerettet. Was für einen kurzen Augenblick als Rettung erscheint, ist in Wahrheit ein noch größeres Unglück für die beiden Rabauken als der unsanfte Sturz vom Ast. Ihre vermeintlichen Retter gehören zum verwegenen Klan der „Reinsten“.

Aus väterlichen Erzählungen wissen die beiden, dass die „Reinen“ nichts Gutes im Schilde führen und das Reich der „normalen“ Eulen bedrohen. Ihnen gegenüber stehen die sagenumwobenen „Wächter“, welche die Armen und Schwachen vor den „Reinen“ schützen.

Während Kludd sich auf die böse Seite schlägt und sich somit von seinen Bruder abwendet, gelingt Soren mit einigen anderen Eulenkindern die spektakuläre Flucht. Sie begeben sich nun mehr auf die Suche nach Ga’Hoole – dem Baum, wo der Sage nach die Wächter wohnen.

Was das Team um Regisseur Zack Snyder an grafischen Finessen und sparsamen, aber wirkungsvollen 3D-Effekten aufwartet, lässt es gleichzeitig bei einem Blick auf die Story vermissen. Komplexe Handlungsstränge und unaussprechliche Fantasienamen erinnern an die „Chroniken von Narnia“ und die klassische Einteilung in Gut und Böse doch ein wenig an die „Krieg der Sterne“-Trilogie.

Neben der eher oberflächlichen, aber zugleich verschachtelten Story, wirkt der Film mit unter recht düster. Gerade jüngere Zuschauer könnten Probleme beim Verfolgen des Geschehens haben, in dem ab sechs Jahren freigegebenen Film. Etwas ältere Kinder sowie Jugendliche und all diejenigen, die besonderen Wert auf das optische Erlebnis legen, erwartet hingegen ein farbenfrohes Abenteuer mit fulminanten Flugeinlagen und dem immer aktuellen Appell gegen jede Form der Ungleichbehandlung.

Manuel Mohr

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