Antolin – Quizfragen zur Leseförderung


Längst haben sich digitale Medien zu einem festen Bestandteil unserer Gesellschaft entwickelt. Vor allem bei Kindern sorgt der Computer oder das Smartphone der Eltern für große Neugier. Kinder kommen dabei immer früher mit den unterschiedlichsten Medien in Kontakt. Das Medienangebot an Kinder, gilt dabei längst nicht mehr als bloßer Zeitvertreib gegen Langeweile. Viele Angebote verknüpfen das Medium an erziehungsfördernde Maßnahmen. Ein Beispiel hierfür liefert das Leseprogramm Antolin.

Antolin, aufrufbar unter www.antolin.de , ist ein Online–Programm zur Leseförderung von Kindern und Jugendlichen. Das Programm richtet sich dabei hauptsächlich an Schulen und versucht Kinder und Jugendliche zum Lesen zu motivieren, indem es die Medien Buch und Internet integrativ zusammenführt.

Voraussetzung für die Nutzung des Programms ist ein individueller Login, der den Schülern von der jeweiligen Schule erteilt wird, soweit diese denn am Antolin–Programm teilnimmt. Kann ein Kind anschließend per Nutzername und Passwort auf sein persönliches Internet–Konto zugreifen, nutzt das Programm die Anziehungskraft des Computers auf Kinder aus, um diese zum Lesen zu animieren. Das Prinzip dahinter erscheint recht einfach:

Ein Schüler holt sich ein mit der Antolin–Funktion gekennzeichnetes Buch aus einer handelsüblichen Bibliothek und liest es. Greift er anschließend auf sein individuelles Konto zu, kann er per Sucheintrag das gelesene Buch aufrufen. Ist das Buch aufgerufen worden, beginnt ein Quiz mit Fragen bezüglich des Inhalts des Buches. Dem Kind werden dabei zwischen fünf und fünfzehn Fragen gestellt, die in Form des Multiple–Choice–Verfahrens beantwortet werden müssen. Je nach Beantwortung der Fragen, wird für jedes Buch eine bestimmte Anzahl an Punkten erreicht. Wurden früher noch Minuspunkte für falsche Antworten vergeben, so lässt sich diese Funktion nach der neuesten Aktualisierung ausschalten um Kindern kein negatives Leseerlebnis zu vermitteln. Das Quiz zu einem Buch kann nur einmal durchgeführt und nicht mehr wiederholt werden. Die dabei erreichten Punkte werden im Konto des jeweiligen Schülers gespeichert. Die Lehrer einer entsprechenden Schulklasse haben dabei stets Zugriff auf die im Konto der Schüler vermerkten Daten. Mittels statistischer Auswertungen und Punkteranglisten, kann der Lehrer die Leseaktivität und das Leseverständnis seiner Schüler verfolgen und diese miteinander vergleichen. Vor allem im Grundschulalter, lässt sich so die individuelle Förderung der Schüler effektiver gestalten.

Antolin, das von Albert Hoffmann, einem Lehrer der Volksschule Ruderting in Niederbayern entwickelt wurde, ging im September 2001 erstmalig ans Netz. Mittlerweile umfasst die Datenbank rund 80.000 Titel der Kinder– und Jugendliteratur. Die Bücher sind jeweils mit entsprechenden Lesestufen versehen, die sich an die Klassen 1-10 richten.

Insbesondere für ältere Schüler dürfte interessant sein, dass Bücher in insgesamt elf Sprachen verfügbar sind. Neben Grundlagen für absolute Leseanfänger, umfasst das Programm also auch Angebote zur Förderung von zahlreichen Fremdsprachekenntnissen.

Den letzten veröffentlichten Angaben des Herausgebers (Stand: Mai 2013) zufolge, wurde Antolin von circa 2,1 Millionen Schülerinnen und Schülern in Deutschland, Österreich und der Schweiz genutzt. Diese Zahl dürfe mittlerweile gestiegen sein.

Patryk Szolc

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