KARIBUNI – „Weltmusik für Kinder“


Mit dem Begriff „Weltmusik für Kinder“ hat die Band KARIBUNI erstmals ein neues musikalisches Genre erfunden. KARIBUNI ist eine international besetzte Musikgruppe mit den vier Mitgliedern Josephine Kronfli aus Äthiopien, Carlos Mampuya aus dem Kongo, Klaus Jochmann aus Bochum und Pit Budde aus Münster. Seit nunmehr 10 Jahren und verfolgen sie alle ein gemeinsames Konzept: Ihre Kompositionen und Arrangements basieren auf multikulturellen Klangmustern. Im Interview mit medienbewusst.de erzählt Pit Budde von den Besonderheiten und den gemeinsamen Erlebnissen mit der Band.

Was bedeutet Karibuni eigentlich?

Karibuni ist ein Wort aus der ostafrikanischen Sprache Kisuaheli und bedeutet “Willkommen”. Die erste CD die wir gemacht haben heißt “Karibuni Watoto”. Das heißt “Willkommen Kinder”. Wir fanden den Namen so wunderbar, dass wir einfach die Abkürzung genommen haben und die Gruppe KARIBUNI genannt haben.

Inwiefern verfolgt Ihr euer Konzept “Weltmusik für Kinder”?

Wir  haben mittlerweile 15 CDs gemacht und alle haben mit fremden Kulturen zu tun. Angefangen hat es mit der Aufnahme einer afrikanischen CD. Unser Konzept dabei  ist immer, dass wir das zweistimmig machen, also die Lieder in der Originalsprache gesungen und ins Deutsche übertragen werden. Diese Begegnung der unterschiedlichen Kulturen spielt immer eine ganz große Rolle und zwar nicht nur musikalisch sondern auch inhaltlich, sprachlich usw. Bei allen Produktionen, die wir machen, sind die Musiker und Musikerinnen aus den entsprechenden Kulturen, um die es da gerade geht, auch dabei gewesen.

Was kann man unter Euren „Mitmachkonzerten“ verstehen?

Wenn wir bei uns Konzert sagen, denken wir normalerweise an eine Art Frontalveranstaltung und das entspricht absolut nicht der Realität anderer Kulturen. Wenn dort Musik für Kinder gemacht wird, werden diese eigentlich immer direkt mit einbezogen. Das finden wir auch ganz wichtig, dass die Kinder eben nicht nur sporadisch mit einer fremden Kultur konfrontiert werden. Es geht uns eben auch darum, dass die Kinder wirklich in Bewegung versetzt und  zum Mitmachen animiert werden. Wir bringen ihnen von der Bühne aus die Refrains, afrikanische oder auch indianische Textinhalte bei und machen mit ihnen Bewegungsspiele und kleine Tänze. Dadurch entsteht eine ganz lebendige Situation auf der Bühne.

Nach 10 Jahren „Weltmusik für Kinder“ habt Ihr einiges erlebt.
Was war eines eurer speziellsten bzw. schönsten Erlebnisse?

Es  ist natürlich immer wieder toll zu sehen, wie leicht Kinder  in Bewegung zu versetzen sind und wie stark sie auf rhythmische Musik reagieren. Durch dieses irrsinnige Bedürfnis nach Bewegung, Rhythmik und Singen, entsteht eine unbeschreibliche Lebendigkeit.

Welche Wünsche und Ziele habt Ihr euch für die Zukunft gesteckt?

Wir wollen weiter spielen, weiter produzieren und Kinder für die musikalische Vielfalt auf der Welt begeistern. Diese Klangvielfalt wollen wir Kindern vermitteln, daher setzen wir bewusst keine Synthesizer ein sondern bemühen uns akustische Instrumente. Wichtig dabei ist, immer so viele originale Instrumente wie nur möglich zu benutzen, die dann auch wirklich aus den entsprechenden Kulturen stammen. So hört man auf einer orientalischen CD viele arabische Laute, oder Kanun, oder Saz und Darbuka. Auf der Regenwald CD hört man zum Beispiel eine Wassertrommel, das bedeutet, man stellt sich in einen Fluss und trommelt mit den Händen auf das Wasser.

Das sind alles so Dinge, die in unserer Musikvermittlung  normalerweise kaum vorkommen, weil wir uns doch noch viel zu sehr auf das konzentrieren, was uns die europäische Kultur bietet. Mittlerweile leben wir in einer globalisierten Welt und da macht es Sinn, Kindern die Vielfalt der Klänge, Stile und Ausdrucksmöglichkeiten von Musik näher zu bringen, wenn die Möglichkeit dazu besteht.

medienbewusst.de bedankt sich bei Pit Budde für das Interview und wünscht KARIBUNI weiterhin viel Erfolg!

Juliane Schumacher

Bildquelle:
Foto zur Verf. gestellt v. KARIBUNI.