Wie ist das Universum entstanden? Sind wir alleine im All? Besteht der Mond wirklich nicht aus Käse? – Hinweise und Ansatzpunkte für die Antworten auf diese und viele weitere Fragen sollen durch Forschungsmissionen in der Raumfahrt offengelegt werden. Leider bleiben die interessanten und spannenden Aspekte derartiger Unternehmungen für die meisten von uns häufig unter unverständlichen Fachausdrücken und komplexen Berechnungen verborgen. Dass dies nicht der Fall sein muss, zeigt eine von der Europäischen Weltraumorganisation ESA produzierte Cartoonserie auf YouTube.
In aktuell vier Videos können Interessierte jeden Alters die abenteuerliche Mission der Raumsonde Rosetta und ihrem Lander Philae (ebenfalls eine Art Raumsonde) zum ca. 500 Millionen Kilometer entfernten Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko nachvollziehen und dabei etwas über die unbemannte Weltraumforschung lernen.
Das erste Video fasst in zwei Minuten die Reise zum Kometen zusammen. Neben einer vereinfachten Erklärung, wie die Sonde zum Kometen gelangt, werden zentrale Ereignisse der Mission, wie das Aufwecken Rosettas nach dem jahrelangen energiesparenden „Schlaf“, und die wissenschaftlichen Ziele kindgerecht aufgegriffen.
Im nur 54 Sekunden langen zweiten Video wird die wachsende Aufregung vor dem Erreichen des Kometen gezeigt, da Philae wie ein Kind auf der Fahrt in den Urlaub immer wieder nervös fragt: “Sind wir schon da?”.
Das dritte Video ist mit einer Laufzeit von über vier Minuten das bislang längste der Serie. Es widmet sich ähnlichen, bereits abgeschlossenen unbemannten Missionen und beschreibt die Entwicklung des menschlichen Wissens über Kometen in der Geschichte der Menschheit. Des Weiteren erläutert es, wie wichtig die Erforschung von Kometen ist, um die Fragen nach dem Ursprung des Universums und des Lebens beantworten zu können.
Im knapp dreiminütigen bislang letzten Video steht erneut die eigentliche Mission im Mittelpunkt. Neben ersten Erkenntnissen und Fotos zu Form und Oberfläche des Kometen wird insbesondere die Landung Philaes auf dem Kometen vorbereitet. Das Video endet kurz vor der Trennung von Raumsonde und Lander.
Alle Videos sind liebevoll im Stile eines Kinderbuches animiert. Doch besonders der Erzähler verleiht den Geschichten mit seiner ruhigen Stimme und der kinderfreundlichen Erzählweise, die in gewisser Weise an das Vorlesen von Gute-Nacht-Geschichten erinnert, das gewisse Etwas. Das aus der Animation und der Erzählung entstehende Gesamtbild lässt sich mit Beiträgen der Sendung mit der Maus vergleichen und vermittelt auch jüngeren Zuschauern auf verständliche, unterhaltsame Art die wichtigsten Informationen über die Mission und ihre Vorgänger.
medienbewusst.de meint:
Die Videos zur Rosetta-Mission erzählen auf charmante Art und Weise eine tolle Abenteuergeschichte mit realer Basis und machen so die Raumfahrt auch für die Kleinsten greifbar wie selten zuvor. Das offene Ende des Abenteuers könnte in Zukunft durch ein weiteres Video der Serie beantwortet werden. Sollte dies nicht geschehen, reichen sicherlich auch elterliche Erzählungen für ein Happy End und einen gelungenen Abschluss der Geschichte.
Marius Becker
Quellen:
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