Ridis – Bilderbücher 2.0?


Ridis sind elektronische Kinderbilderbücher der Firma Ridili, die als Application (App) auf das iPhone, iPad oder den iPod touch geladen werden können. Damit sind sie immer dabei, ob unterwegs zum Überbrücken von Wartezeiten oder Zuhause zum entspannten Schmökern. Die portablen Endgeräte von Apple dienen dabei als eReader.

Ridis sind mit kindgerechten, abstrahierten Bildern illustriert. Die Besonderheit der Ridis im Vergleich zum herkömmlichen Kinderbilderbuch besteht in der interaktiven Nutzung. Bei der Berührung bestimmter Bildbestandteile werden kleine Animationen und Geräusche ausgelöst. Außerdem sind Ridis von professionellen Hörbuchsprechern vertont, sodass sie entweder automatisch vorgelesen oder beim Abschalten des Tons, selbst gelesen werden können. Mit Hilfe des Menüs kann zwischen vier verschiedenen Sprachen ausgewählt werden – Deutsch, Englisch, Russisch und Spanisch – sodass sich Ridis auch hervorragend zum spielerischen Lernen und Üben von Fremdsprachen eignen. Dabei ist die audiovisuelle und zusätzlich haptische Wahrnehmung und Nutzung besonders einprägsam und die richtige Aussprache wird gefördert. So gibt es Differenzierungsmöglichkeiten für Kinder, die sich noch intensiver mit der Geschichte auseinander setzen wollen.

„Die Länge der Bücher ist auf das Konzentrationsvermögen der Zielgruppe von drei bis acht Jahren abgestimmt“, berichtet Katharina Meinel, Geschäftsführerin der Ridili GmbH. Die Idee zu Ridis kam ihr, als sie bemerkte, dass im App Store bisher nur wenig gute Kinder-Apps erhältlich sind und die meisten davon ausschließlich in englischer Sprache. Aktuell sind vier verschiedene Ridis im App Store von Apple für 2,39 Euro erhältlich. Davon ist eine, der „Pflaumenreim“, gratis zu erhalten, sodass das Produkt vor dem Kauf einer teureren Version zunächst kostenlos getestet werden kann. Drei weitere Ridis befinden sich derzeit in Planung.

Die Abspielgeräte von Apple kosten in der Anschaffung allerdings 160 bis 499 Euro, sodass die Grundlage für die Benutzung der App zunächst eine sehr kostspielige ist. Damit lässt sich vermutlich (auch) die bisher noch geringe Nachfrage in Deutschland erklären. Dieses Problem lässt sich allerdings evtl. bald aus der Welt schaffen, wenn andere Betriebssysteme wie Android soweit entwickelt sind, dass die geplante Kompatibilität von Ridis zu anderen mobilen Endgeräten in Angriff genommen werden kann.

Fazit: Insgesamt sind die lustig-bunten Ridis ein durchaus empfehlenswertes Produkt, welches das gemeinsame und reale Leseerlebnis von Kinderbilderbüchern zwar nicht ersetzen, aber durchaus ergänzen kann.

Tipp der Redaktion: Wenn Sie Ridis einmal ausprobieren wollen, dann geben Sie im App Store „Ridili“ ein und laden sich eine kostenlose App Ihrer Wahl herunter.

Franziska Brill

Bildquelle:
© Karin Planting