Willi Weitzel – der Mann, der es wissen will


Helmar Rudolf Willi Weitzel ist bekannt geworden als frecher, ständig fragender Fernsehreporter in der beliebten Kinderfernsehreihe „Willi wills wissen“. Während seines Lehramtstudiums arbeitete er als Praktikant beim Bayerischen Rundfunk in München und wurde dabei als Moderator des neuen Formates entdeckt. Dank der Traumeinschaltquoten seiner Sendung gehört Weitzel mittlerweile zu den Aushängeschildern des Senders. Im Frühjahr 2009 hat er es sogar in die deutschen Kinos geschafft. In seinem Dokumentarfilm „Willi und die Wunder dieser Welt“ bereiste er unter anderem Tokio, die Sahara und den australischen Dschungel.

Was treibt der rasende Reporter in seiner Sendung? Er besucht Angehörige spezieller Berufe, zum Beispiel Bauern oder Polizisten oder andere Menschen, deren Leben in irgendeiner Weise besonders ist. So beispielsweise Blinde oder Internatsbewohner. Vor Ort löchert er sein Gegenüber ununterbrochen mit Fragen und gibt auf kindgerechte Art Einblicke in die verschiedenen Themenbereiche. Die Dreharbeiten führten dabei schon bis nach Uganda. Etwa 20 Folgen werden pro Jahr produziert, so dass bis heute weit über 150 Episoden ausgestrahlt wurden.

Ein unglaublicher Erfolg, von dem beim Startschuss für die erste Sendung vor fast genau acht Jahren niemand zu träumen gewagt hätte. Seitdem haben Willi Weitzel und sein Team, das sich im Kern in dieser Zeit kaum verändert hat, zahlreiche Auszeichnungen gesammelt, unter anderem den Bayerischen Fernsehpreis. Für die Folge „Wie ist das mit dem Tod?“, die er selbst als einen der emotionalsten und bewegendsten Momente der Sendung bezeichnet, bekam er 2003 den Erich-Kästner-Fernsehpreis.

Bei der Behandlung solch sensibler Themen wird gelegentlich auch auf den Rat von Medienpädagogen zurückgegriffen, um die jungen Zuschauer schonend zu informieren. Der Vorbildwirkung für seine zahlreichen Fans ist sich der Moderator bewusst und kommt dieser mit gesundem Menschenverstand, wie er selbst sagt, gerne nach: „Ich empfinde in meiner Rolle keinesfalls negativen Druck, sondern sehe sie viel mehr als Chance.“

Für den Vater einer kleinen Tochter gehört es zur Entwicklung einer gesunden Medienkompetenz, den Kindern die Möglichkeit zu geben, sich mit allen Medien auseinander zu setzen. Sein eigener Anspruch ist es dabei, mit seinen Sendereihen – neben „Willi wills wissen“ widmet er sich noch „Willis VIPs“ und „Willis Quiz Quark Club“ – das Publikum bei der „schönsten Nebenbeschäftigung Fernsehen“ zu bereichern. Selbstbewusst sagt er über seine Arbeit: „Wer alle Folgen ‚Willi wills Wissen’ gesehen hat, der wird kein schlechter Mensch werden.” Für die Zukunft behält er sich die Option vor, einmal ein Format für Erwachsene zu gestalten. Darauf angesprochen äußert er, es gäbe zwar keine konkreten Pläne in diese Richtung, aber er sei dafür prinzipiell offen. Man könne ja durchaus parallel im Kinder- und Erwachsenenfernsehen aktiv sein. Auch in seinen eigentlichen Beruf zurückzukehren, kann sich der studierte Hauptschullehrer vorstellen. Allerdings nur unter einer nicht ganz ernst gemeinten Bedingung: „Die Schüler müssten am Beginn und Ende jeder Stunde applaudieren, denn das bin ich jetzt gewohnt.“

So weit ist es aber noch lange nicht, ein Ende der Sendereihe ist jedenfalls nicht in Sicht. Aber schon jetzt hat Willi für die Zukunft viele Ideen im Kopf. Er träumt davon, eine Sendung über Sebastian Vettel und die Formel 1 zu machen, besonders deshalb, weil er gegen den amtierenden Vize-Weltmeister vor dessen großer Karriere schon einmal Kart gefahren ist.

medienbewusst.de wünscht Willi Weitzel weiterhin viel Erfolg mit seinen Sendungen und hofft, dass deren erfreulich hohes und trotzdem unterhaltsames Niveau noch lange Zeit Bestand haben wird.

Lucas Riemer

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