ZDF-Dokumentation: Gefährliche Freundschaften



medienbewusst.de startet ein neues Unterressort. An dieser Stelle werden in Zukunft Informationen, Produktkritiken und alle Dinge rund um pädagogische Filme bereitgestellt. Diese Filme könnten in den Schulunterricht eingebunden werden oder für Eltern und Pädagogen genutzt werden, um sich zu informieren. Es sollen Nutzungstipps, Altersempfehlungen und Quellen für Filme zu verschiedenen Themen wie Ängste, Märchen, Freundschaft, Gefühle, Wissen, Tod und Religion gegeben werden.

Zum Auftakt dieser neuen Rubrik schaut sich medienbewusst.de die Dokumentation „Gefährliche Freundschaften. Internetfalle für Kinder“ vom ZDF an.

In der Dokumentation beschäftigt sich das ZDF mit der Gefahr, die Kindern und Jugendlichen aus dem Internet droht: Männer geben sich als Jugendliche in Kinderchatportalen aus und versuchen sich den Kindern anzunähern. Die Täter selbst nennen es „Frischfleisch ziehen“, wenn sie Kontakt zu den jungen Menschen suchen, um sie später zu einem Treffen zu bewegen. Opfer der Pädophile sind überwiegend Mädchen, die noch nicht oder gerade erst in der Pubertät sind.

Die Doku von Regisseur Manfred Karremann beschäftigt sich mit der Thematik aus Sicht der Polizei, den Experten, der betroffenen Kinder und Eltern und auch aus der Sicht des Täters. Ungewöhnlich ist, dass der Täter den Angehörigen und Jugendlichen rät, sich direkt bei der Polizei zu melden und die „Perversen“ anzuzeigen. Fraglich ist jedoch, ob er sich selbst als Täter sieht. Es werden interessante Aspekte und Einblicke in die Machenschaften der potentiellen Täter gegeben, die Arbeit der Polizei gezeigt und ein betroffenes Mädchen erzählt aus ihrer Sicht, was sie dazu verleitet hat, sich auf den Fremden einzulassen. Auch ihre Eltern kommen zu Wort und berichten, wie schwer es ist, die Balance zu finden zwischen der Kontrolle des Medienkonsums und den Jugendlichen ihre Freiräume zu lassen. Ganz nebenbei geben Polizei und die Experten Tipps für Eltern und Pädagogen.

Die Dokumentation ist in der ZDF Mediathek verfügbar und für Eltern und Pädagogen zu empfehlen, die sich mit der Gefahr in Chatportalen auseinandersetzen wollen. Außerdem bietet die Sendung viele nützliche Tipps und Ratschläge für Erziehungsberechtigte und Pädagogen. Für Kinder ab elf Jahren ist die Dokumentation geeignet, jedoch sollte sie in Begleitung geschaut werden, da eventuell auftretende Fragen direkt geklärt werden können. So kann ein Gespräch über die Chaterfahrungen des Jugendlichen geführt werden. Dies bietet wiederrum einen guten Ausgangspunkt, um gemeinsam Nutzungsregeln für das Chatten zu erarbeiten.

Franziska Fritsch

Bildquelle:
© Screenshot ZDF