Amazons “Kindle Fire” – Ein US-Import für den kleinen Geldbeutel?


Mit dem “Kindle” hat Amazon wahrscheinlich die Marke schlechthin für eBook-Reader geschaffen. Nun setzt der amerikanische Konzern noch einen oben drauf und will mit seinem ersten, hauseigenen Tablet-PC dem Marktführer von Apple mächtig Konkurrenz machen. Aber ist das günstige Tablet ein echter Konkurrent für das iPad?

Seit dem 15. November ist Amazons “Kindle Fire” auf dem amerikanischen Markt erhältlich und erfreut sich seitdem großer Beliebtheit. Im letzten Jahr wurden daher innerhalb von sechs Wochen 3,9 Millionen “Kindle Fire”-Tablets verkauft.

Bereits auf den ersten Blick wird ein wesentlicher Unterschied zu Apples iPad deutlich – die Größe. Mit seinem 7 Zoll-Farbbildschirm und einem Gewicht von 413 Gramm ist er deutlich handlicher als sein Apple-Konkurrent und damit auch für kleine Kinderhände bestens geeignet. Zudem bietet die gummierte Rückseite anscheinend einen optimalen Halt.

Sein Medienangebot erstreckt sich von Büchern über Filme und TV-Serien bis hin zu Liedern, Spielen und Applikationen. Diese können in den entsprechenden Stores auf amazon.com heruntergeladen werden. Dabei wird natürlich auch eine Vielzahl kinderfreundlicher Inhalte angeboten. Sei es der neueste Harry Potter Roman, das Lieblingskinderlied oder ein Lernspiel für die Schule – der Kindle Fire vereint, wie die übrigen Tablets, alles in einem Gerät.

Wenig Apps und wenig Speicherplatz

Allerdings muss man anmerken, dass das Angebot an Apps im hauseigenen Amazon-Store doch deutlich beschränkter ist als das von Apple. Obwohl reichlich Spiele auf dem Tablet vorinstalliert sind, schafft es der Kindle Fire nicht, in punkto Spielerlebnis zu überzeugen. Dies liegt vor allem an dem, im Vergleich zum iPad, relativ kleinen Bildschirm.

Der Speicher auf dem Tablet selbst ist mit acht Gigabyte ziemlich gering, allerdings bietet Amazon die Möglichkeit, Downloads in der sogenannten “Amazon Cloud” zu speichern, die einen externen Speicherort darstellt. Um auf die Cloud zuzugreifen muss der Nutzer mit dem Internet verbunden sein.

Der Internetzugang erfolgt ausschließlich über Drahtlos-Netzwerke und benutzt das Google-Betriebssystem Android, sowie den eigens geschaffenen Internetbrowser “Amazon Silk”, welcher ein noch schnelleres Laden von Online-Inhalten ermöglichen soll. Den direkten Vergleich mit der Ladezeit des iPad2 verliert er aber dennoch.

Der günstige Preis könnte jüngere Nutzer anlocken

Die Navigation ist relativ simpel und erfolgt ausschließlich über den Touchscreen. Die einzige physische Taste ist die Power-Taste, die sich neben dem Kopfhörer- und Micro-USB-Anschluss auf der Unterseite des Geräts befindet. Vom Hauptmenü hat man einen schnellen Zugriff auf sämtliche Medieninhalte.

Das wahrscheinlich wichtigste Verkaufsargument ist der Preis. 199 US-Dollar (ca. 150 €) kostet das Amazon-Tablet in den USA und ist damit um mehr als die Hälfte günstiger als ein iPad2. Aus diesem Grund sucht man auch vergebens nach Kamera, GPS-Funktion oder einem Mobilfunkanschluss. An irgendeinem Ende muss schließlich gespart werden, um das Gerät zu einem solchen “Kampfpreis” anbieten zu können.

Fazit:
Der Kindle Fire bietet mit seinem umfassenden Medienangebot sicherlich einen enormen Unterhaltungswert und ist auch für die jüngeren Nutzer durch seinen unschlagbaren Preis eine echte Alternative zum iPad. Wann oder ob er jedoch auf dem deutschen Markt erscheint steht derweil noch in den Sternen. Wer ihn jetzt schon trotz Funktionseinschränkungen haben will muss sich wohl oder übel ein US-Exemplar bestellen oder sich selbst über den Großen Teich begeben.

Welche Schritte man durchführen muss, um den Kindle Fire auch in Deutschland zu nutzen zeigt z.B. tablettest.net

Kevin Stanowski

Bildquelle:
© Amazon.com, Inc