Eine Zeitreise zurück in die Zukunft


Great Scott! Gut 20 Jahre nach dem Erscheinen des letzten Kinofilms schickt Entwickler Telltale Spieler mit dem Adventure Back To The Future: The Game erneut in die Welt der “Zurück in die Zukunft-Trilogie”. medienbewusst.de hat die Zeitreise gewagt und die erste der insgesamt fünf Episoden in der PC-Version getestet.

Die Story
Das Jahr 1986: Seit Monaten ist Doktor Emmet Brown wie vom Erdboden verschwunden und wird von den meisten Bewohnern der Kleinstadt Hill Valley für tot gehalten. Nur Marty McFly mag das nicht so recht glauben und versucht die von der Bank angeordnete Versteigerung von Doc Browns hinterlassenen Besitztümern in letzter Minute zu verhindern. Als plötzlich der zur Zeitmaschine umfunktionierte DeLorian mit Docs Hund Einstein auftaucht, wird ihm klar, dass sein Freund erneut in einer anderen Zeit gestrandet ist und seine Hilfe benötigt. So macht sich Marty auf ins Jahr 1931, um den dort fälschlicherweise inhaftierten Doc Brown aus dem Gefängnis zu holen und so weiteres Übel von ihm abzuwenden.

Die Geschichte der ersten Episode ist gespickt mit bekannten und neuen Figuren aus dem “Zurück in die Zukunft-Universum”. Bereits zu Beginn muss sich Marty mal wieder mit Biff Tannon, seinem Erzrivalen aus den Filmen anlegen, bekommt dabei von seinem Vater, der die Aufsicht über die Versteigerung innehat jedoch nur wenig Unterstützung. Im Hill Valley der 30er Jahre trifft er unter anderem auf seinen Großvater und einen 17-jährigen Emmet Brown.

Die Vertonung
Durch viele Zitate und Anspielungen auf die Filmvorlagen, gelingt es dem Spiel innerhalb kürzester Zeit das bekannte “Zurück in die Zukunft-Flair” zu erzeugen. Auch die originale Filmmusik lässt bei Fans bereits im Hauptmenü ein wohlig vertrautes Gefühl aufkommen. Das Spiel lässt sich mit der englischen Originalvertonung oder komplett ins Deutsche übersetzt spielen. Dabei wartet das Spiel mit einer Reihe bekannter Synchronsprecher auf, die zwar alle auf hohem Niveau agieren, jedoch dem Charme der Filme nicht immer gerecht werden.

Während in der englischen Version Christopher Lloyd, wie auch schon in den Filmen, die Rolle des Doc Brown übernimmt, wirkt Bernd Vollbrecht (bekannt als deutsche Stimme des Dr. Cox aus der Fernsehserie Scrubs) in der deutschen Synchronisation nicht ganz so passend für diese Rolle. Kleine Übersetzungsfehler stören zudem den sonst so positiven Eindruck der Vertonung. Wer über gute Englischkenntnisse verfügt, dürfte also mit der Originalversion noch etwas mehr Spaß haben, als mit der deutschen Übersetzung.

Die Grafik
Sowohl das Hill Valley der 80er, als auch das der frühen 30er Jahre wurde von den Entwicklern liebevoll in 3D-Grafik umgesetzt. Kennern der Filme werden bereits in Docs Schuppen Details wie die Sammlung skurriler Wanduhren ins Auge springen. Zwar befindet sich das Spiel optisch nicht auf der Höhe der Zeit, wirkt durch seinen homogenen Comicstil aber insgesamt sehr stimmig. Die einzelnen Charaktere wurden dabei gut getroffen, so dass sich alte und neue Figuren hervorragend in die Spielwelt einfügen.

Die Bedienung
Das Spiel greift wie viele moderne Adventures auf eine erweiterte Version der bekannten Point&Click Steuerung mit der Computer-Maus zurück. Die Interaktion mit Gegenständen und Personen wird durch Mausklicks aktiviert, während Marty dagegen per Tastatur durch die 3D-Umgebung manövriert wird. Durch automatische Kamerawechsel in nicht immer geeignete Perspektiven, erweist sich diese Art der Steuerung jedoch gelegentlich als ungenau. Die Rätsel des Spiels sind zwar durchweg nicht sonderlich anspruchsvoll, wer dennoch einmal auf dem Schlauch stehen sollte, kann auf die im Spiel enthaltene Hilfefunktion zurückgreifen und sich Lösungshinweise zum aktuellen Rätsel geben lassen – Gerade für jüngere Spieler oder Adventure-Einsteiger eine gute Hilfe.

Fazit
Das ohne Altersbeschränkung freigegebene “Back To The Future: The Game” erfindet das Rad der Abenteuerspiele nicht neu und kleine Kritikpunkte, wie eben die ungenaue Steuerung, verhindern die volle Punktzahl. Gerade für Fans der Filme ist ein Blick auf das Spiel dennoch absolut empfehlenswert, erzählt es doch eine neue Geschichte rund um Marty McFly, Doc Brown und Co. Wer aber schon mit den Filmen kaum etwas anfangen konnte, dürfte auch hier nur wenig Spaß haben, da das Spiel weniger von originellen Rätseln, als vielmehr von der Bekanntheit und dem Charme seiner Figuren und Spielwelt lebt. Die fünf Episoden sind seit Ende Dezember monatlich erscheinen und bieten je etwa drei Stunden Spielzeit. Das Spiel ist für PC, Mac, Playstation 3 und iPad erhältlich.

Andreas Reuther

Bildquelle:
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