Die Macher hinter dem virtuellen Blutvergießen


Wer steckt eigentlich hinter dem Ego-Shooter Counter Strike? Das Spiel, das durch die brutalen Elemente und enorme Beliebtheit vor allem bei männlichen, jugendlichen Spielern immer wieder in den Fokus der Medien gerät. Wer erfand das Spiel, dessen Inhalt von der virtuellen Eliminierung anderer Mitspieler geprägt war?

Die kreativen Köpfe
Die Erfinder von Counter Strike und gleichzeitig Leiter der privaten Entwicklungsgruppe waren Jess Cliffe alias Cliffe und Minh Le alias Gooseman (englisch für Gänsemann). Bevor die beiden Spieleentwickler aufeinander trafen, hatte Cliffe eine eigene Internetseite für Half-Life, auf der er Spielern des Ego-Shooters ermöglichte die selbstgestalteten Karten hochzuladen.

Die beiden Freunde lernten sich kennen, als Le an einer Modifizierung von Quake (auch ein Computerspiel aus der Reihe der Ego-Shooter) arbeitete und dadurch mit dem zuständigen Webmaster in Verbindung trat, Cliffe.  Im Jahr 1999 gründeten die Freunde das sogenannte „CS-Team“ und widmeten sich in all ihrer freien Zeit der Spieleentwicklung. Le arbeitet neben seinem Studium zum Informatiker an dem Projekt, schaffte aber trotz allem seinen Abschluss. Auch sein Kumpane, Cliffe, verließ die Technische Universität von Virginia erfolgreich. Das gemeinsam entwickelte Counter Strike erfreute sich ab der Veröffentlichung 2000 in der Gemeinschaft der Computerspieler großer Beliebtheit und zählt zu den gefragtesten im Bereich der Online-Multi-Player Spiele.

Zu dem Spiel
Das fertige Produkt Counter Strike hat hauptsächlich den Kampf zwischen Terroristen und einer Antiterroreinheit als Inhalt. Dabei war es möglich die Spielkampagnen dadurch zu gewinnen, dass  spezielle Aufträge wie das Befreien von Geiseln oder legen von Bomben erfüllt werden. Eine weitere Möglichkeit, und darin liegt vermutlich eine der Kontroversen des Spiels, ist das Töten der Gegner. Die Eliminierung bringt dem Spieler und seinem Team Punkte und (virtuelles) Geld ein. Durch das Konzept auf menschliche Gestalten zu schießen wurde Counter Strike schnell als Killerspiel eingestuft und in Deutschland in verschiedenen Varianten veröffentlicht. Es gab unterschiedliche Alterseinstufungen und Spielanpassungen wie die Umstellung auf gelbes Blut oder dass die Gegner sich nach einem Abschuss nur noch zusammenkauerten statt zu sterben. Traurige Berühmtheit erreichte das Spiel im Jahr 2006, als herausgefunden wurde, dass sich der Amokläufer von Emsdetten regelmäßig mit dem Spiel beschäftigte.

Die Entwickler heute
Heute arbeitet Cliffe als Spieledesigner für Valve, einen Computerspielentwickler. Außerdem besitzt er einen Blog, der die Geschichte von Seattle durch alte Werbung, Fotografien und Postkarten dokumentieren soll. Le dagegen, zuvor auch Mitarbeiter bei Valve, hat sich selbstständig gemacht. Sein Ziel war es, ein neues eigenes Projekt zu starten über dessen Inhalt bis heute jedoch noch nichts bekannt gegeben wurde.

Warum, wieso und weshalb ein solches Spiel überhaupt auf den Computerspielmarkt kommen musste, erscheint vielen Eltern, Pädagogen und Interessierten auch heute noch unklar. Am Ende bleibt, aber anzumerken, dass auch dieses Computerspielgenre sich größter Beliebtheit und damit auch seiner Berechtigung erfreut – auch wenn vor allem Kleinkinder von derartigen Szenarien zu verschonen sind!

Annegret Jähn

Bildquelle:
Copyright by CounterStrike