Im Jahr 1977 feierte 1, 2 oder 3 seine Premiere im deutschen Fernsehen. Seither hat sich 1, 2 oder 3 zu einer der populärsten Quizshows für Kinder und Eltern im ZDF entwickelt und ist aus deutschen Wohnzimmern kaum mehr wegzudenken. Seit Oktober 2010 moderiert Elton diese Show, der als Show-Praktikant von Stefan Raab in dessen Sendung TV total bekannt geworden ist. Grund genug für unsere Redaktion, sich mit Elton über seine Motivation sowie seiner Rolle als Moderator und Vater zu unterhalten.
Elton, seit Oktober 2010 moderieren Sie 1, 2 oder 3. Was hat Sie dazu bewegt, sich neben der Sendung TV Total, die sich bekanntlich überwiegend mit der Erwachsenen-Unterhaltung beschäftigt, nun auch für die Kindersendung 1, 2 oder 3 zu engagieren?
Ich glaube, der Traum eines jeden Moderators ist natürlich eine eigene Sendung. Ich kann mich in Formaten, wie TV Total, Elton vs. Simon oder auch Elton reist schon ordentlich austoben. Platz, um richtig zu moderieren und durch eine Sendung zu führen, ist in diesen Formaten allerdings weniger. Als das ZDF einen neuen Moderator für 1, 2 oder 3 gesucht hat und auch ich zu diesem Casting eingeladen wurde, war das eine große Ehre und ich musste nicht zweimal überlegen. Schließlich handelt es sich um eine der oder sogar um die bekannteste Kindersendung der deutschen Fernsehgeschichte. Und ich bin heute ihr Moderator. Für mich immer noch unbegreiflich und es macht mich wahnsinnig stolz.
Welche Rolle spielten Ihre zwei Kinder bei dieser Entscheidung?
Meine Kinder spielen natürlich bei allen wichtigen Entscheidungen eine Rolle. Da ein paar Sachen, die ich bislang so im Fernsehen gemacht habe, aber vielleicht eher nicht unbedingt kindertauglich sind, freut es mich natürlich, nun eine Sendung zu moderieren, in denen meine Kinder mich sehen dürfen und sollen. Schließlich gibt es viel zu lachen und zu lernen und alles kindgerecht. Und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich wäre nicht auch ein wenig stolz vor meinen Kindern, weil ihr Papa Moderator einer bekannten Kindersendung ist.
Wollen Sie als Moderator dieser Sendung auch als Vorbild für andere junge Zuschauer wahrgenommen werden? Wenn ja, was wollen Sie den Kindern vermitteln?
Natürlich möchte ich als Vorbild wahrgenommen werden und ich glaube, ich gebe auch ein ganz Gutes ab. Rein optisch kann man mir nicht vorwerfen, ich würde Magerwahn oder andere falsche Schönheitsideale fördern. Und inhaltlich bin ich der Richtige, um Kindern zu zeigen, dass Wissen Spaß machen kann. Denn ich habe Spaß an der Sendung, mit Kindern und in unseren kleinen Einspielern. Und ich denke, gerade Kinder würden merken, ob sich jemand verstellt oder einer von ihnen ist. Und ich bin einer von ihnen im Körper eines kleinen Sumoringers.
In der Sendung TV-Total werden Sie von Erwachsenen vor allem als Show-Praktikant von Stefan Raab wahrgenommen. Wie ist das Gefühl, selbst im Fokus einer Sendung zu stehen?
Ich glaube, das sehen eher die Leute, die “irgendwas mit den Medien” machen so 😉 In der Presse werde ich heute noch oft als “Praktikant von Stefan Raab” betitelt. Auf der Straße höre ich das nie. Ich bin jetzt seit zwölf Jahren bei TV total und in der Wahrnehmung der Zuschauer habe ich mein Praktikum erfolgreich absolviert, denke ich. Alles andere wäre auch schon rein arbeitsrechtlich bedenklich.
Und ich habe nicht das Gefühl, dass ich, seitdem ich 1, 2 oder 3 moderiere, anders behandelt werde. Für die Leute bin ich der Elton: einer von ihnen, egal, was ich gerade mache. Für mich persönlich ist es natürlich schon ein kleiner Unterschied, denn ich muss mich als Moderator einer Sendung ganz anders vorbereiten und der Erfolg oder Misserfolg wird natürlich bei 1, 2 oder 3 viel eher mit mir verknüpft als bei TV total. Aber ich genieße es sehr, das Gesicht dieser erfolgreichen Sendung zu sein und in den riesigen Schuhen von Michael Schanze meine Sendungen bestreiten zu dürfen.
Nun zur Abschlussfrage in eigener Sache: Was würden Sie den Besuchern unserer Website – vor allem den Kindern und Eltern – als Rat hinsichtlich dem Umgang mit Medien auf den Weg geben bzw. auf was achten Sie persönlich bei dem Medienumgang Ihrer Kinder?
Ich glaube, wie bei vielem im Leben, kommt es auf die Dosis, die Qualität und die Verträglichkeit an. Ich bin niemand, der Fernsehen oder Internet für Kinder verteufelt. Es gibt sehr gute Sendungen, es gibt tolle Seiten im Netz. Wie sich unser Alltag durch die Medien verändert, verändert er sich auch für unsere Kinder. Da gehört das Internet einfach dazu. Wichtig ist die Ausgewogenheit. Wenn Familienabende mit Brettspielen, Spaziergänge und Toben im Wald nicht auf der Strecke bleiben, ist auch eine Stunde im Internet oder vorm TV kein Problem. Natürlich altersgerechte Programme, kindersicheres Surfen und die richtigen Seiten. Dann finde ich den Umgang mit diesen Medien als Vorbereitung für das digitale, multimediale Leben sogar wichtig.
medienbewusst.de bedankt sich bei Elton für das Interview und wünscht weiterhin viel Erfolg.
Leon Strohmaier
Bildquelle:
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