Die bekannten Kinderfernsehsender in Deutschland sind der Kinderkanal, SuperRTL und Nickelodeon. Doch nun kommen weitere Sender hinzu: In diesem September startete der neue Kindersender “RiC” im Free-TV. Zudem soll im Frühjahr nächsten Jahres ein weiterer Kindersender für Jungs mit dem Namen “Yep!” hinzukommen.
Die deutschsprachige Fernsehlandschaft mag manchem Kind ein müdes Lächeln ins Gesicht zaubern. So schweift das Kinderauge nach den drei Familien- und Kindersendern Nickelodeon, Super RTL und KiKA lediglich von schlechten Reality-TVs, trockenen Bildungsangeboten zu langweiligen Wiederholungen. Viele Alternativen bieten sich unseren Kindern wahrlich nicht, sofern die Eltern kein Pay-TV haben.
Der neue Kinderfernsehsender RiC
Diese Marktlücke im Free-TV entdeckte jüngst die Your Family Entertainment AG, die mit dem Kindersender yourfamily bisher nur im Pay-TV Fuß fasste. Mit dem neuen, frei empfangbaren Sender RiC soll ab sofort ein zweites Standbein aufgebaut werden. Was zunächst an wirre Gebilde aus einer Buchstabensuppe erinnert, soll Kindern in Zukunft eine größere Vielfalt im Kinderfernsehen und somit mehr Abwechslung in der TV-Unterhaltung garantieren. RiC steht für „immer Richtig cool“ und richtet sich an Kinder von drei bis 13 Jahren. Mit gewaltfreien und bewährten Formaten, zu denen unter anderem Prudence Petitpas und Geschichten aus der Gruft gehören, versucht RiC das junge Publikum an sich zu binden. Dennoch suchen die Macher um Vorstand Dr. Stefan Piëch RiC einen Weg, um sich vom restlichen Kinderfernsehmarkt zu differenzieren. Mit einem Vorhang, der den Bildschirm umrahmt, soll eine theaterähnliche Atmosphäre geschaffen werden. Die patentrechtlich geschützte Idee soll überdies hinaus dem Trend der immer größeren Bildschirmdiagonalen und deren negativen Effekte auf die Konzentrationsfähigkeit der jungen Zuschauer entgegenwirken.
Eine besonders schöne Idee ließ sich der Sender für sein Abendprogramm einfallen: Von 19 Uhr bis 19:30 Uhr wird den Kindern zur bevorstehenden Bettgehzeit eine Gute-Nachtgeschichte erzählt. Der Clou: währenddessen wird Schwarzbild gesendet. “Wir möchten, dass die Kleinen entspannt mit dem Tag abschließen können und zur Ruhe kommen”, so Piëch. Bedauerlicher Weise ist auch RiC den Gesetzen des Privatfernsehens unterworfen und muss sich größtenteils durch Werbung finanzieren. RiC wird zunächst über Astra 19,2 Grad zu empfangen sein und live im Internet unter www.rictv.de gestreamt.
Ein Fernsehsender für Jungs ab 2013
Für Jungs im Alter von sechs bis 13 Jahren gibt es neben Weihnachtsmann und Silvester einen weiteren Grund, sich auf das Jahresende zu freuen: es soll einen neuen Kindersender “Yep!” geben, was für “Young Entertainment Programme” steht. Hier dürfen wir alle gespannt sein, was uns erwartet. Denn wie erfreulich auch ein weiterer Kindersender wäre, die Vorzeichen lassen Zweifel zunächst aufkommen. Neben dem Lizenz- und Markenhaus m4e AG, das sich größtenteils der Produktion und Distribution von animierten Serien verschrieben hat (u.a. Raumfahrer Jim, Sailor Moon, Kamen Ruder: Dragon Knight), gehört nämlich auch die Mainstream Media AG um Gottfried Zmeck zu den Gründern des neuen Kanals. Unsereins fragt sich: Wer sind die Mainstream Media AG und Gottfried Zmeck? Oma und Opa werden es wissen. Denn Gottfried Zmeck ist bisher lediglich mit Sendern wie dem Heimatkanal, GoldStar TV oder Romance TV in Erscheinung getreten! Dennoch will Yep! sowohl mit Cartoon- und Real-Life-Serien, als auch mit Actionformaten kindergerechtes Fernsehen für Jungs zwischen präsentieren. Auch Yep! soll über Werbeeinnahmen finanziert werden.
RiC bietet ein vielversprechendes Programm. Zwar gibt es zunächst nur eine recht kleine Auswahl an Sendungen, die etwas älter sind und bereits im Fernsehen zu sehen waren. Dennoch sind auch diese Kindersendungen absolut sehenswert und bieten den Kindern eine weitere Alternative. Die Entwicklung von Yep! ab kommendem Jahr bleibt abwarten, wir sind gespannt. medienbewusst.de wünscht beiden das Beste und freut sich auf eine große Auswahl an schönen Kindersendungen.
Die Fernbedienung greifen, die Flimmerkiste anstellen und durchzappen. Das ist der nahezu alltägliche Vorgang eines jeden Fernsehnutzers. Es geht aber auch anders: Web-TV gewinnt immer mehr Zuschauer. Hier können Sendungen von überall und jederzeit über das Internet angeschaut werden. Welche WebTV-Angebote es gibt und was Eltern beachten sollten, hat medienbewusst.de für Sie zusammengefasst.
Nach Angaben der ARD/ZDF-Onlinestudie aus dem Jahr 2012 nutzten 53,4 Millionen Menschen das Internet in Deutschland. Hauptgründe der Onlineanwendung waren die Nutzung einer Suchmaschine, gefolgt von E-Mail versenden/empfangen und ziellosen Surfen im Internet. Doch schon elf Prozent der Befragten gaben an, Video bzw. TV zeitversetzt zu nutzen. Damit hat sich die Zahl der in den vergangen fünf Jahren fast verdreifacht. Sieben Prozent schauen ihre TV-Programme sogar live im Internet, folglich hat auch das Livefernsehen über das Internet in den letzten fünf Jahre an Beliebtheit gewonnen. Jedoch wird auch deutlich, dass die Nutzung des Internet-TV noch nicht täglich in den deutschen Haushalten Einzug gehalten hat. Das Abrufen der zeitversetzten Anwendungen erfolgt noch selten bzw. eher wöchentlich.
Webangebote für Eltern und Kinder
Die Zahl der Webangebote, mit denen über das Internet ferngesehen werden kann, steigt weiter an. Die klassischen Fernsehsender ermöglichen ihren Zuschauern, verpasste Nachrichten, Serien und sogar Filme zeitversetzt im Internet anzuschauen – so beispielsweise das ZDF mit seiner Mediathek oder RTL mit RTLnow. Hinzu kommen WebTV-Portale wie Zattoo: Hier können die neun Millionen registrierten Nutzern aus über 50 frei empfangbaren TV-Kanälen in Deutschland (inklusive dem KiKA) wählen. Auch für Kinder gibt es einige Angebote, um ihre verpassten Lieblingsformate beispielsweise über die Mediatheken von KiKA und SuperRTL aufzurufen. So bietet die Online-Mediathek des KiKA mit dem Namen KiKA+ den Zuschauern an, die Sendungen live über das Internet zu verfolgen. Dies macht den Umweg über Anbieter wie Zattoo, die eine vorherige Registrierung erfordern, folglich unnötig. Alle Sendungen von “Bernd das Brot” über “Unser Sandmänchen” und “Zoes Zauberschrank” können live und auch anschließend, falls die Sendung verpasst wurde, direkt bei KiKA+ angesehen werden. Alle Angebote sind für die jeweils entsprechenden Altersklassen gekennzeichnet und stehen kostenlos zur Verfügung.
Beim Sender SuperRTL gibt es zwei Wege, um auf die Mediathek zuzugreifen. Zum einen ist die Mediathek, wie bei allen Sendern der RTL Group, durch Hinzufügen des Kürzels „now“ zu finden – SuperRTLnow.de. Zum anderen gibt es für Kinder den Zugang über das Portal TOGGO. Es kann zwischen Serien, wie “Robin Hood” oder “Wallace&Grommit” ausgewählt werden. Aber auch Spielfilme, wie “Garfield – Der Film” oder “Werner – Das muss kesseln” sind jederzeit abrufbar. Da es sich bei SuperRTL um einen Privatsender handelt, können allerdings nicht alle Angebote kostenlos und dauerhaft bereitgestellt werden. Sendungen, deren Ausstrahlung bereits länger zurückliegt, sind nur gegen ein Entgelt verfügbar. Aus Sicht von medienbewusst.de ist indes vielmehr die offensichtliche Werbepartnerschaft von TOGGO mit der Fast Food-Kette McDonalds problematisch. Auf der Toggo-Startseite befindet sich Werbung für das sogenannte “happy meal” von McDonalds. Vor dem Start der ausgewählten Sendung wird zudem jedes Mal der entsprechende Werbespot vorgeschalten.
Bei dem WebTV-Portal Zattoo ist die Nutzung kostenlos. Erwünscht der Zuschauer aber ein werbefreies Programm und eine verbesserte Bildqualität, kann ein kostenpflichtiger Premium-Account angelegt werden. Die über 50 verschiedenen Programme sind vor allem die öffentlich-rechtlichen Sender, mit privaten Sendern gibt es kaum Kooperationen. Der Mehrwert entsteht vor allem durch die internationalen Sender, die Zattoo anbietet.
Tipps zur Nutzung von Mediatheken
Der Vorteil der verschiedenen Online-Plattformen liegt auf der Hand: Wer keinen Fernseher zur Verfügung hat, kann mittels Laptop, Tablet oder das Smartphone mobil und von überall fernsehen. Zudem kann der Zuschauer selbst entscheiden, wann er sich die verpasste Lieblingssendung anschaut. Bei den Mediatheken KiKA+ und TOGGO/SupeRTLnow.de ist dies ganz unkompliziert und ohne vorherige Registrierung möglich. Alles was benötigt wird, ist eine schnelle Internetverbindung, um die Sendungen wie im “echten” TV anschauen zu können. Da Eltern für Kinder meist feste Fernsehzeiten festlegen, sollte dies auch für die Nutzung von WebTV gelten, damit nicht zu viel Zeit vor dem internetfähigen Endgerät verbracht wird. Ebenfalls ist darauf zu achten, dass Kinder im Internet ganz leicht Zugriff zu Sendungen haben, die für ihr Alter noch nicht geeignet sind. Ein wachsames Auge der Eltern im Umgang mit den ausgewählten Programmen ist dabei unabdingbar. Es sollten wie beim klassischen Fernsehen feste Regeln definiert werden. Eine Begleitung des Internetkonsums ist von großem Vorteil, um die Medienkompetenz der Kinder zu schulen. Auch die Verwendung der Suchmaschine FragFinn.de, die unter anderem vom Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM) unterstützt wird, sperrt jugendgefährdende Inhalte aus und ermöglicht ein sicheres Surfen, auch im Umgang mit der Auswahl von Kindersendungen.
Ausführliche Produktkritiken von medienbewusst.de zu den Mediatheken der Kindersender finden Sie hier:
Web-TV für Kinder
Pikcha.tv – Eine neue Art des Fernsehens
Kinderkino.de – Hohe Qualität zu hohen Preisen
Toggo und Kikaplus – Zwei klassische Mediatheken für Kinder
Klassische Kunst ist normalerweise nicht unbedingt eines der Themen, für das Kinder sich brennend interessieren. Die Initiative rabenkultur versucht das zu ändern. Das Format ist zwar nicht neu, aber momentan sind die Animationsfilme erstmalig auf 3sat zu sehen. Grund genug für medienbewusst.de sich die kunstinteressierten Raben einmal genauer anzusehen.
Die zwei bunten Kolkraben Kolja und Kasimir fliegen auf Kunst – im wahrsten Sinne des Wortes. In jedem der dreieinhalb Minuten dauernden Animationsfilme schauen sich die zwei Raben ein Kunstwerk genauer an. Dazu fliegen sie in das Kunstwerk hinein und bewegen sich immer mitten durch das gemalte Bild. Der große, blaue Rabe Kasimir beschreibt dabei meist, was er sieht. Er hat keine Scheu und probiert alles aus, dabei stolpert er so manches Mal über wichtige Details. Der kleinere, gelbe Rabe Kolja hingegen kennt sich mit der Kunst und seinen Künstlern aus und erklärt seinem Freund Kasimir, was es mit dem jeweiligen Kunstwerk auf sich hat. Dazu bringt er sein kunsthistorisches Hintergrundwissen ein und verwendet Fachbegriffe, die er Kasimir – und somit auch den Kindern vor dem Fernseher – erklärt.
In der ersten Folge stellt das Rabenduo den vitruvianischen Menschen von Leonardo da Vinci vor. Sie sprechen über das ideale Verhältnis der Körperteile zueinander und stellen das Kunstwerk anschließend auf die Gleichgewichtsprobe. In Andy Warhols “Seascape (Do it yourself)” finden die Raben Farbeimer, sodass Kasimir das Bild anzumalen beginnt. Kolja erklärt ihm währenddessen einiges über Popup-Kunst und das Reproduzieren.
Die Idee, zwei Raben die klassische Kunst erkunden zu lassen und den Kindern näher zu bringen, kommt aus dem Büro für kulturelle Angelegenheiten in Berlin. Zielgruppe von rabenkultur sind Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren, wobei den besonderen Witz der beiden Raben erst die etwas älteren Kinder verstehen werden. Doch auch für Erwachsene hat das Format durchaus seinen Reiz. rabenkultur ist ein liebevoll gestaltetes Format, das Kindern einen ersten Zugang zur Kunst ermöglicht. Dabei wird völlig auf animierte Effekte oder überzeichnete Bildsequenzen verzichtet, im Mittelpunkt soll das Kunstwerk und das neugierige Rabenduo stehen. Ebenfalls schön ist die Idee, den Raben feste Charaktereigenschaften zuzuordnen – Schlaumeier Kolja und der selbsternannte Spion Kasimir. Dadurch ergeben sich lustige, spannende Dialoge und dem Zuschauer wird das Gefühl vermittelt, die Raben kennenzulernen.
Die Animationsfilme von rabelkultur werden jeden dritten Freitag im Monat in der Sendung Kulturzeit auf 3sat ausgestrahlt. Sowohl die Audioaufführungen als auch die Animationsfilme können sie auf der Website rabenkultur.de abrufen. Auch in der Mediathek von 3sat finden Sie die Filme und weiteres Material wie ein Making-Off. Die Sendezeiten und mit den jeweils anstehenden Kunstwerke haben wir für Sie nachfolgend aufgelistet.
Sendetermine:
Freitag, 21. September, 19.20 Uhr:
Exekias – “Bauchamphora mit Achill und Aias beim Brettspiel”
Freitag, 19. Oktober, 19.20 Uhr:
Kasimir Malewitsch – “Suprematische Komposition: Fliegendes Flugzeug”
Freitag, 16. November, 19.20 Uhr:
Edward Hopper – “Kino in New York”
Freitag, 21. Dezember, 19.20 Uhr:
Jackson Pollock – “Number 1”
Jede Menge Bier, ungeduschte Gäste und Tanzstile, die das ungeübte Auge als mittelschwere Massenschlägerei identifizieren würde. Ein Festival ist nichts für Jedermann. Männersache ist es hingegen definitiv: Klares Wasser, saubere Toiletten und Kuschelkissen – alles Firlefanz, der auf derartigen Veranstaltungen nichts zu suchen hat. Ebenso wie all die, die das achtzehnte Lebensjahr noch nicht vollendet hat. Sollte man meinen. Doch Peter Eberhardt und Susi Knobloch haben mit ihrem “Rockfestival an der Ilm” genau das Gegenteil bewiesen und gezeigt, wie man Punkrock familientauglich macht.
Langewiesen im Juni 2012. Ein weitläufiger Acker, direkt unter der sich im Bau befindlichen neuen ICE-Trasse, war Schauplatz des “Rockfestival an der Ilm”. Weit ab von Nachbarn, die sich durch hämmernde Bässe und enthusiastischen Fans belästigt fühlen könnten, gaben sich Ska-, Punk- und Metalbands aus ganz Deutschland die Klinke in die Hand. Die drei Punker rund um Bottrops-Frontmann Bang Bang Benno tischten bereits zu Festivalbeginn besten Deutschpunk aus Berlin auf. Das größtenteils kurzrasierte und buntgefärbte Publikum zeigte sich dennoch etwas verhalten und nahm Abstand von Pogo und Moshpit. Kein Problem für die zahlreichen jüngeren Besucher. Wer sich nicht mehr im Kinderwagen halten konnte, dem bot das weitläufige Wiesengelände allerhand Platz zum Austoben. Kinder auf einem Punkrockfestival – für Veranstalterin Susi Knobloch längst nichts Ungewöhnliches mehr: “Die Kinder sind Teil der Crew. Unser Publikum wird eben auch älter und bekommt Nachwuchs, warum sollte der nicht mitkommen?” Die Festivalbesucher Rudi und Melle stimmen dem zu: “Heutzutage gibt es nicht mehr diese starke Bindung zu den Großeltern. Statt die Kinder auszuquartieren, werden sie einfach mitgenommen. Und den Festivals fehlt einfach der jugendliche Nachwuchs, deswegen ist es allgemein so, dass solche Veranstaltungen immer familienfreundlicher werden.”
Abrocken steht an erster Stelle
Dass auch in Langewiesen Groß und Klein auf ihre Kosten kamen, dafür sorgten unter anderem der Eis und Crêpes vor und die Band Atemnot auf der Bühne. Egal, ob mit harten Griffen auf der E-Gitarre oder sanfteren Klängen von der Wanderklampfe – Sänger Einhorn brachte Bewegung in die Besucherbande vor der Bühne. Selbst Erstklässer Julien zeigte sich textsicher. „Ihm geht es in erster Linie darum, dass er zu Hause richtig abrocken kann. Die Texte sind egal“, erzählte Mutter Kathrin. Angst, dass diese doch eher raue Musikszene
ihren Jüngsten negativ beeinflusst, hat sie nicht: „Ich glaube, dass die Kinder sowieso meistens genau die Richtung im Leben einschlagen, die die Eltern nicht gewählt haben. Einfach um sich abzugrenzen.“ Noch ist der elterliche Einfluss unübersehbar – zumindest was die Haartracht anbelangt. Doch laut Julien sind Änderungen vorbehalten: Berufswunsch? Bürgermeister!
Auch die elfjährige Isa bleibt von der Szene-Uniformierung unbeeindruckt: „Ich habe sie mitgenommen, weil ihr die Musik gefällt“, erzählt Papa Joachim, „warum sollte das einen schlechten Einfluss haben? Sie lässt sich bisher leider noch nicht mal vom Tanzspektakel vor der Bühne mitreißen (lacht).“ Zu vorgerückter Stunde wurde in Langewiesen jedoch weit mehr als drei Akkorde geboten: Während sich der Punknachwuchs ins heimische Nachtquartier zurück zog, wurden die Metalheads unter den Besuchern des Rockfestivals noch einmal ordentlich wach gerüttelt: Die Musiker von Mainpoint kombinierten szenetypisch langes Haupthaar mit deftigen Riffs und handfester Publikumsintegration durch Sänger Axl. Die “Großen” feierten mit Bands wie The Pokes und Vibration Syndicate bis in die frühen Morgenstunden.
Moris und Kathrin haben mit ihrem Sohn Julien das Festival besucht (links). Die beiden Jungs Corvin und Finnegan hatten trotz des schlechten Wetters ihren Spaß (rechts).
Zaubershow und Kinderschminken
Beim Frühschoppen am nächsten Morgen fanden sich jedoch nur vereinzelt Anzeichen von Müdigkeit. Putzmunter waren vor allem die Kleinen, die sich ungeachtet harscher Texte aus dem Festzelt bei der Zaubershow vor der Bühne vergnügten. Neben einer Hüpfburg und Kinderschminken sorgte auch der Ilmenauer Eismann erneut für strahlende Kindergesichter. Helferin Franziska, die als Sanitäterin auf dem Festival tätig war, zieht ein positives Resümee: “Es war wieder schön zu sehen, wie sich die Generationen auf dem Rockfestival zusammengefunden haben – Alt und Jung haben gemeinsam Spaß gehabt!” Wirklich viel zu tun hatte sie allerdings nicht: “Es gab keine Zwischenfälle, ich habe nur einmal ein kleines Pflaster kleben müssen (lacht).” Zufrieden ist auch Veranstalter Peter Eberhardt: “Wir hatten hier bereits im letzten Jahr ein kleines Woodstock-Revival – wo sich irgendwie jeder lieb hatte und durch die Gegend tanzte. In diesem Jahr haben wir das wieder geschafft!” Mehr noch: Das Veranstaltungsteam hat bewiesen, dass Festivals weit mehr bieten können als Hardcore-Tänzer und meterlange Schlangen vor den Toiletten. Das “Rockfestival an der Ilm” – eine Sache für Jedermann – und Familien!
Rund die Hälfte aller Jugendlichen chattet täglich oder mehrmals die Woche. Die Online-Kommunikation wird immer vielfältiger, komplexer und interaktiver. Chatrooms sprießen wie die Pilze aus dem Boden, ein soziales Netzwerk reiht sich an das nächste. Wer heutzutage online ist kommt um das Chatten fast nicht herum. medienbewusst.de möchte daher Licht ins Dunkel der virtuellen Welt der Chats bringen.
Was für Chats gibt es überhaupt? Wie unterscheiden sie sich? Welche Chats eignen sich für Kinder? Worauf sollte man beim Chatten achtgeben? Welche Gefahren birgt der Chat? All diese Fragen wollen wir in einer 5-teiligen Serie über Chatprogramme hinreichend klären und dabei die auf die relevantesten Chats näher eingehen.
Der englische Begriff „chatten“ bedeutet so viel wie „plaudern“. Ursprünglich war mit einem „Chat“ die Echtzeit-Kommunikation über das Internet gemeint. Doch inzwischen bezeichnet er die gesamte Online-Kommunikation.
Es gibt drei Unterkategorien des Chat: Webchats, Instant Messenger und Soziale Netzwerke. Aus diesen Gruppen werden wir je einen Vertreter näher vorstellen.
Die Serie im Überblick:
Über den Instant Messenger ICQ kann man sich online in Echtzeit oder durch zeitversetzten Nachrichtenaustausch unterhalten. Dabei liegt der Fokus hier vor allem auf privaten Dialogen mit einzelnen Usern, vornehmlich mit Freunden und bereits bekannten Personen. medienbewusst.de will wissen, wie ICQ sich von anderen Chats unterscheidet und ob der Chat für Kinder und Jugendliche geeignet ist.
„I seek you“ Ich suche dich. Nur wenigen Nutzern fällt auf, dass der Name des Instant Messengers ICQ keine bloße Aneinanderreihung willkürlich gewählter Buchstaben ist. Über das Programm kann man andere Nutzer anhand bestimmter Merkmale suchen und dann mit ihnen chatten. Doch zuerst muss das Programm heruntergeladen werden und man muss sich als neuer Nutzer registrieren. Ist das Programm installiert, wird es Zeit für das Erstellen der Kontaktliste. Jeder Nutzer eines Instant Messengers hat eine Liste mit den gesammelten Kontakten, auf der man sehen kann, wer gerade online, also gesprächsbereit ist.
Die Suchkriterien für das Auffinden anderer ICQ-Nutzer erstrecken sich von Name, Geschlecht, Alter und Herkunftsland über deren E-Mail Adresse oder ICQ-Nummer. Wer nicht von Fremden kontaktiert werden will, sollte sich die meisten dieser Angaben sparen. Stattdessen kann man einfach die persönliche ICQ-Nummer analog zu einer Telefonnummer an diejenigen Leute weiterreichen, mit denen man tatsächlich über ICQ in Kontakt treten will. Die ICQ-Nummer wird bei der Registrierung vergeben, ist passwortgeschützt und identifiziert jeden Nutzer eindeutig. Deshalb sollte sie nicht leichtfertig an fremde Personen weitergegeben werden.
Mit einem Klick auf einen Namen in der Kontaktliste öffnet sich ein Dialog. So kann ganz privat mit ausgewählten Leuten gechattet werden. Instant Messenger gelten unter vielen Kindern und Jugendlichen als billiger Telefonersatz. Gechattet wird vor allem mit Freunden und Leuten die weit weg sind, so dass ein Telefonat teuer käme. Meist ist der Instant Messenger mehr ein Nebenbei-Medium zu sonstigen Aktivitäten im Internet.
Personalisierter als ein Webchat
ICQ und Instant Messenger im Allgemeinen unterscheiden sich in einigen Punkten gegenüber Webchats. Das bringt Vorteile, birgt aber auch einige Risiken. Der wohl größte Vorteil gegenüber dem Webchat ist die Unabhängigkeit von einer öffentlichen Plattform eines Chatbetreibers im Internet. Die Computer zweier Dialogpartner sind sozusagen direkt miteinander verbunden und adressieren sich gezielt.
Falls ein Kind jedoch von einer fremden Person angeschrieben und gegebenenfalls belästigt wird, so gibt es im ICQ keine Möglichkeit, Moderatoren oder Filter als kontrollierende Instanzen einzuschalten. Deshalb ist es dringend notwendig, dass man nur wirklich gute Freunde in die Kontaktliste aufnimmt und eine Aufnahme in die Kontaktliste von anderen nur mit Erlaubnis zulässt. Zudem sollten Kinder nur Nachrichten von Personen in der Kontaktliste annehmen. In den Sicherheitseinstellungen kann festgelegt werden, dass Nachrichten fremder Kontakte abgelehnt werden.
Der Vorteil von ICQ ist die Kennzeichnung der Nutzer durch die ICQ-Nummer. Wer sich ein vollständig anonymes Profil mit ausgedachtem Spitzname anlegt, geht ein sehr geringes Risiko ein, von Fremden angesprochen zu werden. Um einen anonymen Nutzer ausfindig zu machen benötigt man seine Identifikationsnummer. Hieran sieht man auch, dass ICQ nicht wie viele Webchats dazu gemacht ist, neue Leute kennenzulernen, sondern eher als billiger und schneller Ersatz für Telefon, Email und SMS genutzt wird.
Mangelhafter Datenschutz
Um sich möglichst gut vor Fremdansprachen zu schützen, sollten auf jeden Fall Sicherheitseinstellungen vorgenommen werden. Leider befinden sich die diesbezüglichen Voreinstellungen der ICQ Software auf einem sehr niedrigen Level. Zusätzlich zu den bereits beschriebenen Vorkehrungen, sollte man Logfiles anlegen, das heißt den Nachrichtenverlauf automatisch speichern. Leider können Anzeigebild und Webcam-Übertragung nicht wirklich ausgeschalten werden. Es besteht allerdings die Möglichkeit, das Anzeigebild zu löschen und bei Start der Webcam Einladungen anderer Nutzer abzulehnen. Die umfangreichen Gestaltungsmöglichkeiten eines Avatars können ein Anzeigebild jedoch gut ersetzen.
Der Datenschutz in den Nutzungsbedingungen von ICQ sollte sehr kritisch betrachtet werden. Mit der Registrierung gibt der Nutzer sein Urheberrecht sowie jegliche andere Eigentumsrechte an gesendetem Material durch das Senden auf. Außerdem stimmt er zu, dass ICQ jegliches gesendete Material oder gesendete Informationen in jeder Art und Weise zu benutzen, beispielsweise indem ICQ das Material veröffentlicht oder verbreitet.
Alles in ICQ vereint
Seit Anfang 2010 unterstützt ICQ neben der klassischen Chat-Funktion mit anderen Nutzern auch den Facebook-Chat und Echtzeit-Updates aus Facebook, Twitter & Co. ICQ verbindet sich dazu mit dem Facebook-Chat. Das bedeutet, dass man Freunden, die nicht bei ICQ aber bei Facebook sind
trotzdem Nachrichten aus ICQ heraus schicken kann. Außerdem ist es möglich über ICQ Statusmeldungen bei Facebook oder Twitter zu posten und über den Punkt „Feeds von Freunden” erhält man Updates aus diesen Netzwerken. Wer alle Kanäle gleichzeitig im Auge behalten will, scheint mit ICQ genau richtig zu liegen. Die Nutzung der Verknüpfungsmöglichkeit mit großen Plattformen sollte allerdings mit Bedacht genossen werden, da so zusätzliche Daten- und Jugendschutzrisiken entstehen.
Weitere Funktionen von ICQ sind zum Beispiel der Versand von Dateien, Chat mit Webcams, Spiele oder Internet-Telefonie. ICQ bietet außerdem ein Portal mit Videos und ganzen Folgen von Pro7 und einem Überblick über das aktuelle TV-Programm. Außerdem ist der Messenger an ein Flirtforum gekoppelt. Mit diesem Forum sollten Kinder und Jugendliche jedoch lieber nicht in Kontakt treten. Ein einziger Klick auf den Button „ICQ Love“ reicht aus, um den Service zu starten. Ohne weitere Einstellungen befindet man sich im Besitz eines weiteren Accounts für dieses Forum und wird mit teilweise sehr anzüglichen Mails der dort angemeldeten Nutzer „bombardiert“. Davon sollte man lieber die Finger lassen!
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der ICQ Chat eine gute Möglichkeit darstellt, schnell und unkompliziert mit Freunden über das Internet zu kommunizieren. Durch die umfangreichen Sicherheitseinstellungen im Messenger können viele Risikofaktoren minimiert werden. Dennoch sollte darauf geachtet werden, nicht zu viele persönliche Inhalte einzustellen. Denn dann kann es leicht passieren, dass man von Fremden angeschrieben wird und es gibt keine Möglichkeiten kontrollierende Instanzen einzusetzen.
Weitere Artikel in unserer Serie Chatten im Internet:
Seit 1996 gibt es die Spin.de schon – früher noch unter dem Namen Spinchat.de. Damit gehört Spin.de zu den ältesten Online-Community-Plattformen. Nach eigenen Angaben hat die Community 1 Million Mitglieder. Die Plattform ist eigentlich erst für Jugendliche ab 16 Jahren vorgesehen. Da es aber keine Altersüberprüfung gibt, halten sich auch viele jüngere Kinder auf der Plattform auf.
Nach der Anmeldung öffnet sich erst einmal eine Werbeseite für Zeitschriften-Abos, von der aus man nicht weiter zu Spin.de gelangt. Kindern und unerfahrenen Jugendlichen könnte es leicht passieren, dass sie aus Versehen auf die Werbung klicken. Zuerst muss die Seite also neu aufgerufen werden. Doch dann kann man sofort kostenlos loslegen mit Bloggen, Chatten und Diskutieren.
Der beliebteste Bereich der Community ist der Chat. Im Chat sind abends regelmäßig über 20.000 Nutzer gleichzeitig vorzufinden. Spin.de verspricht: „Ob man einen Flirtchat oder allgemeinen Web-Chat sucht, auf Partnersuche ist, einem einfach nur langweilig ist oder man Leute für ernsthafte Diskussionen kennenlernen will – in den Chaträumen findet man immer nette Frauen und Männer“.
Diese kleine Einführung verschafft bereits den Eindruck, dass es sich um eine Community handelt, in der es hauptsächlich darum geht, mit anderen Leuten zu flirten oder Partner zu finden.
Es besteht die Möglichkeit die öffentlichen Chat-Räume zu nutzen, man kann aber auch privat chatten um neue Leute ungestört kennenzulernen. Wer keine Lust zum chatten hat, kann sich an einem großen Diskussions-Forum beteiligen. Außerdem können die Nutzer eigene Chat-Räume erstellen um sich ausschließlich mit Freunden zu unterhalten. Die Chaträume kann man sich nach Thema, Altersgruppe oder regionalem Aspekt auswählen. Da im Chat jedoch jeder anonym ist, kann zum Beispiel ein 12-jähriges Mädchen auch unerkannt in den Chatraum „20+ Flirt“ um sich dort mit deutlich älteren Mitgliedern zu unterhalten.
Wer anderen Nutzern ein besseres Bild von sich verschaffen möchte, kann ein Benutzerprofil erstellen. Hier gibt man persönliche Informationen, wie Kontaktdaten, Interessen und Hobbys von sich preis. Auch ein Foto können die Nutzer hochladen. Sucht der Nutzer eine ernsthafte Beziehung? Einen Mann? Eine Frau? Oder gar ein Paar? Größe des Nutzers? Gewicht? Augenfarbe? Sexuelle Orientierung? All das und noch vieles mehr kann allen anderen Internet-Nutzern mitgeteilt werden. Spin.de bietet auch die Option an, dass nur Community-Mitglieder oder Freunde das Profil sehen dürfen. Die Plattform empfiehlt jedoch, die Sichtbarkeit nicht auf Mitglieder der Community einzuschränken. Kinder und Jugendliche sollten sich gut überlegen wie viele persönliche Informationen sie völlig fremden Menschen übermitteln wollen. Sobald das Profil angelegt ist durchforstet Spin.de seine Nutzer-Datenbank, und schlägt dem neuen Mitglied passende Kontakte vor.
Doch auf Spin.de gibt es noch weitere Funktionen: Diskussionsforen zu allen erdenklichen Themen, ein Fotovoting-Bereich sowie ein Kalender mit Events in jeder Gegend tragen zur Unterhaltung der Nutzer bei. Ein weiteres Angebot besteht in diversen Online-Spielen, wie Schach oder Schafkopf und Chat-Spielen, zum Beispiel dem Quiz-Chat. Die Spiele kann man allein oder zusammen mit anderen Nutzern spielen.
Doch wie sieht es mit dem Jugendschutz auf dem Online-Portal aus? Einzelne Beiträge, Profile, Posts und hochgeladene Fotos werden auf Verstöße gegen die Nutzungsbedingungen geprüft. Darin muss der Nutzer bei Anmeldung versichern, dass „entweder das 18. Lebensjahr vollendet hat oder ihm eine ausdrückliche Einwilligung seiner Erziehungsberechtigten vorliegt“. In den Chaträumen und Foren werden die Diskussionen auf die Einhaltung der Netiquette überwacht. Seit Sommer 2010 kann sich ein Benutzer auf freiwilliger Basis einer Profilprüfung unterziehen, um sich seine Echtheit bestätigen zu lassen. Solch eine Profilüberprüfung verhindert anonyme Accounts und gleichzeitig muss der jeweilige Nutzer über 18 Jahre alt sein. Doch diese Maßnahme ist bisher nicht verpflichtend.
Spin.de ist für Jugendliche sehr reizvoll. In vollständiger Anonymität kann man bedenkenlos mit unbekannten Leuten kommunizieren, Spaß haben, Grenzen austesten und eventuell Freunde oder einen Partner finden.
Dennoch birgt diese Form des Chats auch seine Risiken. Die Altersgrenze kann problemlos missachtet werden. Ohne Vorwissen um die Gefahren in Chatrooms passiert es schnell, dass Kinder und Jugendliche zu viele Informationen von sich preisgeben. Emailadresse, Ort, Straße und Telefonnummer sollten auf keinen Fall an Unbekannte weitergegeben werden. Deshalb empfiehlt medienbewusst Spin.de nur für Jugendliche, die sich im Klaren darüber sind, wie weit sie ihre Privatsphäre im Chat mit anderen teilen dürfen. Eltern sollten sich mit ihren Kindern den Chat gemeinsam ansehen und Grenzen und Regeln festlegen.
Spin.de selbst empfiehlt die Nutzung der eigenen Community ab einem Alter von 16 Jahren. Diese Empfehlung sollte berücksichtigt werden, denn Kinder und Jugendliche stoßen hier zuweilen auf Medien, die nicht altersgerecht sind. Jugendschutz ist für die Betreiber zwar von großer Bedeutung, aber gänzliche Sicherheit kann nicht gewährleistet werden. Nichtsdestotrotz sind die Macher der Online-Community bemüht und führen stichprobenartige Überprüfungen durch. Dabei werden vor allem hochgeladene Fotos ins Visier genommen. Moderatorinnen und Moderatoren sollen für die Einhaltung der Netiquette sorgen und sind erste Ansprechpartner im Forum. Nutzer/innen, können Verstöße gegen die Richtlinien melden. Spin.de kann dann gegebenenfalls die Nutzer/innen, die sich den Nutzungsbedingungen widersetzen, ausschließen.
Wie jede andere Online-Community birgt auch Spin.de Gefahren, für die Kindern und Jugendlichen oftmals noch das Bewusstsein fehlt. Es besteht die Gefahr, dass sie Vertrauen zu ihnen vollkommen fremden Menschen fassen und Dinge unüberlegt preisgeben. Möglicherweise gibt sich der Chat-Partner nur als gleichaltrig aus und verfolgt eigene Pläne, die den Kindern Schaden zufügen. Die Anonymität des Internets ist ein nicht zu verachtendes Risiko, das sich vor allem auf Plattformen wie Spin.de zeigt. Darüber hinaus finden nur stichprobenartige Kontrollen statt, so dass die Echtheit der Profile und auch die Unbedenklichkeit der geteilten Inhalte nicht gänzlich garantiert werden können.
Darüber hinaus verlocken moderne Communitys dazu, viel Zeit im Internet zu verbringen. Daraus folgt ein massiver Medienkonsum, der vor allem während der Entwicklung unbedingt zu vermeiden ist.
Viele Eltern beobachten mit großer Sorge, dass ihr Nachwuchs Stunden auf Spin.de und in ähnlichen Communitys verbringt. Der Betreiber empfiehlt zwar eine Nutzung ab 16 Jahren, führt bei der Anmeldung jedoch keine Überprüfung des Alters durch. Hier sind in erster Linie die Eltern gefordert, die Einfluss nehmen müssen. So sollten sie den Medienkonsum ihrer Kinder im Blick behalten und strikte Regeln aufstellen. Außerdem ist es wichtig, im Gespräch zu bleiben und für die Gefahren zu sensibilisieren. So wachsen Kinder und Jugendliche heute als Digital Natives auf und lernen von Anfang an, wie sie verantwortungsvoll mit den modernen Medien und ihren Möglichkeiten umgehen.
Kinder und Jugendliche nutzen zur Pflege ihrer sozialen Kontakte vielfach Online-Communitys wie Spin.de. Dort können sie über das Internet chatten, Medien austauschen und eigene Blogs führen. Auf diese Art und Weise bietet eine Online-Community die Gelegenheit, sich auszudrücken und zu verbinden. Insbesondere Heranwachsende wissen dies sehr zu schätzen und können so unabhängig von den Eltern und außerhalb der Schule kommunizieren. In einem Alter, in dem die Privatsphäre an Bedeutung gewinnt, ist dies ein nicht zu unterschätzender Faktor.
Spin.de ist eine Plattform zum Kennenlernen neuer Leute und setzt zu einem großen Teil auf Flirts. Kinder haben hier nichts zu suchen, landen aber trotzdem immer wieder in der Online-Community. Eltern, die hier gegensteuern möchten, finden im Folgenden einen Tipp aus unserer Redaktion.
Strikte Verbote müssen in der Kindererziehung durchaus sein, sind aber nicht immer der richtige Weg. Wenn es beispielsweise um den Umgang mit Online-Communitys wie Spin.de geht, sollten Eltern ein offenes Gespräch suchen und dem Nachwuchs vermitteln, worauf es im verantwortungsvollen Umgang mit den Medien ankommt. Vertrauen ist hier essenziell, denn absolute Kontrolle kann es aufgrund der permanenten Verfügbarkeit moderner Medien ohnehin nicht geben. Regelmäßige Nachfragen und eine gemeinsame Nutzung der Plattform können gute Wege sein, den Nachwuchs an das Ganze heranzuführen.
Weitere Artikel in unserer Serie Chatten im Internet:
Ein böser Fluch, eine fiese Hexe und etwa ein Dutzend Zombies, mehr braucht es nicht, um das Leben einer Kleinstadt auf den Kopf zu stellen. Das neue Animationsabenteuer ParaNorman sorgt seit dem 23. August für ein schauriges Filmerlebnis.
Die Kinderfernsehsender machen mehr als nur Fernsehen – Sie überzeugen auch mit gut durchdachten und kindgerechten Onlinepräsenzen. Doch einen großen Unterschied gibt es: Super RTL und Nickelodeon nutzen Facebook, der Kinderkanal (KiKA) hingegen nicht. medienbewusst.de hat bei KiKA-Programmgeschäftsführer Steffen Kottkamp nachgefragt, warum der öffentlich-rechtliche Sender Facebook nicht für sich nutzt.
Nachdem der August uns endlich mit richtigem Sommerwetter verwöhnt hat, werden die Tage im September wieder merklich kürzer. Doch auch wenn mittlerweile das neue Schuljahr begonnen hat, lässt sich der Herbst genießen – solange er sich von seiner schönen, sonnigen Seite präsentiert. Und wenn es doch mal herbstlich wird, haben wir vorgesorgt: Hier finden Sie die schönsten Programmtipps des Monats September für die Kinder und die ganze Familie.